„Wer lockert, muss testen“
Bei der Unterstützung der Unternehmen wurde wertvolle Zeit liegen gelassen.
Pamela Rendi-Wagner über die Regierung
Für das zweite Sommergespräch 2020 bat krone.tv Pamela Rendi-Wagner zum Interview. Die SPÖ-Chefin teilt vor allem gegen die Regierung und deren bisheriges Krisenmanagement aus. Auch bei einer Reform des Arbeitszeitmodells geht sie erneut in die Offensive.
„Die Masken sind ohne Konzept gefallen, man hat Mitte Juni zu optimistisch gehandelt.“Laut der Ärztin und Impfexpertin hätten Kurz, Anschober und der Rest der Regierungsmannschaft ihre Lehren aus der Krise nicht gezogen, auch wenn Türkis-Grün im ersten Monat gut und schnell reagiert hätte. Danach habe man den Überblick verloren, auch eine richtige Teststrategie habe es nicht gegeben: „Wer lockert, muss auch testen, das Virus löst sich ja nicht in Luft auf . . . “
Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und der krisenbedingten Veränderungen im Arbeitsalltag pocht Rendi-Wagner erneut auf eine Verkürzung der Arbeitszeit und die Einführung der 4-Tage-Arbeitswoche. Denn wenn man die Zahl der Arbeitslosen gering halten möchte, müsste man die vorhandenen Arbeitsplätze gerechter verteilen. Auch würde dadurch die Produktivität der Mitarbeiter gesteigert werden, Unternehmern würde in Folge auch geholfen werden, da diese dann weniger Lohn zu zahlen hätten: „Neben den Direkthilfen muss man auch dafür sorgen, dass Unternehmen ihre Beschäftigten halten wollen. Mein Ziel ist Vollbeschäftigung.“