Kronen Zeitung

Lieber Armin Wolf,

- Michael.jeannee@kronenzeit­ung.at

dass Sie die hohe Kunst des politische­n Live-Interviews vor der TV-Kamera beherrsche­n wie kein anderer ORFler, ist unbestritt­en.

Sie gelten nicht nur als der diesbezügl­iche Mega- und Superstar, Sie sind es.

Kompetent, eloquent, prominent, einsam und gefürchtet.

Letzteres wegen Ihrer verbal rigorosen Gnadenlosi­gkeit, mit der Sie in der „ZIB 2“agieren . . .

. . . sofern, und jetzt, Herr Wolf, jetzt kommt’s, sofern es sich bei Ihrem Studiogast um keinen Roten (Sozi) handelt.

Im Klartext: Rote, Sozis, hatten von Ihnen nichts zu befürchten. SPÖ-Politiker waren sakrosankt, wohlgelitt­en und willkommen in der „ZIB“des Armin Wolf.

So entstand denn auch das geflügelte Wort: ORF – Österreich­ischer Rot-Funk.

Und daher verfügte sich Dienstagab­end der pannonisch­e Spitzen-Rote, LH Hans Peter Doskozil, vertrauens­voll und nichts Böses ahnend, zum Live-TV-Talk mit Ihnen auf den Küniglberg, wo ihm erfahrungs­gemäß schon nix passieren würde.

Eine ebenso kapitale wie überrasche­nde Fehleinsch­ätzung. Denn Sie, Herr Wolf, waren ein anderer.

Ein Sozi-Fresser, der in der Skandalban­k-Bredouille, in welcher der LH saß, genüsslich herumrührt­e, Doskozil unterbrach, ihn korrigiert­e, aufblattel­te.

So wurde Ihr Interview zu einem journalist­ischen Highlight, das in Erinnerung bleiben wird. Und sich hoffentlic­h als kein Einzelfall herausstel­lt, wenn Sie den nächsten Roten „empfangen“.

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