Bundesheerdebatte
Als ehemaliger EinjährigFreiwilliger glaube ich doch, Substanzielles zur Bundesheerdebatte beitragen zu können. Die Neutralität verpflichtet uns nach wie vor zur Erhaltung eines leistungsfähigen Bundesheeres. Katastrophenhilfe natürlich ja, aber da gibt es Verpflichtungen, die doch darüber hinausreichen. Ich möchte nur die internationalen Friedenseinsätze nennen, die auch weiterhin gewährleistet sein müssen. Österreich hat hier immer eine rühmliche Rolle gespielt. Freilich hat sich das Bedrohungsszenario verschoben: Den Warschauer Pakt gibt es seit Langem nicht mehr, und die Gefahr, dass uns, wie wir damals in unserer Ausbildung noch lernten, die Ostblock- Satellitenstaaten durchqueren, um der NATO in die sogenannte „Westflanke“zu fallen, existiert nicht mehr. Gorbatschow sei Dank!
Dennoch halte ich es für wichtig, an der allgemeinen Wehrpflicht und am Milizsystem
festzuhalten. Nicht zuletzt geht es um den Dienst an der demokratischen Republik Österreich, für die einen Dienst zu leisten ja beileibe nichts Ehrenrühriges ist.
Und dass mir bei der Ausmusterung in Wiener Neustadt Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger, ein Ehrenmann, wie es heute leider nur mehr wenige in der Politik gibt, die Hand gereicht hat, erfüllt mich auch fast 40 Jahre danach noch mit Freude und Stolz.
Christian Eder, Oberleutnant
der Reserve, per E-Mail