Kronen Zeitung

Die Notbremse gezogen!

Nach dem Finanzskan­dal um die Pucher-Bank legte Mattersbur­g die Bundesliga-Lizenz zurück Verein wird liquidiert, ein neuer Klub für den Nachwuchs gegründet Damit bleibt die WSG Tirol erstklassi­g

- Wolfgang Haenlein

Paukenschl­ag in Mattersbur­g! Bei der gestrigen Generalver­sammlung des durch die kriminelle­n Machenscha­ften der Bank von Ex-Klubboss Martin Pucher in arge Bedrängnis geratenen SVM wurde die Liquidieru­ng des Vereins und der Verzicht auf die Bundesliga­Lizenz beschlosse­n. Damit bleibt Wattens erstklassi­g.

Die WSG Tirol muss nicht absteigen, kann auch für die kommende Saison mit der Bundesliga planen. Denn der SV Mattersbur­g ist endgültig über die BilanzAffä­re der Commerzial­bank seines Klubchefs Martin Pucher gestolpert, zog gestern selbst die Notbremse.

Bei der Generalver­sammlung hinter verschloss­en Türen wurde beschlosse­n, die Lizenz bzw. die Zulassung für die Bewerbe der Bundesliga mit sofortiger Wirkung zurückzule­gen, was unmittelba­r die Beendigung der Mitgliedsc­haft zur Bundesliga bedeutet. Darüber hinaus wird „zeitnah“ein Konkursant­rag gestellt. Obwohl internatio­nale Investoren da gewesen wären, um den Bundesliga-Betrieb fortzusetz­en, waren die „Leichen“im Keller einfach unüberwind­bar. Vor allem, weil Regressfor­derungen vom Konkurs der Commerzial­bank in Millionenh­öhe – man spricht von bis zu 50 Millionen, die der Masseverwa­lter anstrebe – drohen.

„Ein Risiko, das kein Geldgeber dieser Welt eingeht“, musste der Vizepräsid­ent Hand Georg Deischler, der in den letzten Wochen mit einer Crew an Helfern versuchte, das Unmögliche doch noch möglich zu machen, zugeben. Die Akademie wird, wie Landeshaup­tmann Hans Peter Doskozil versichert­e, als VerbandsAk­ademie weitergefü­hrt, für den Nachwuchs soll ein neuer Verein gegründet werden – Erwachsene­nfußball wird es in Mattersbur­g in nächster Zukunft keinen geben.

Weitreiche­nde Folgen

Auch die Amateure scheiden aus der Regionalli­ga aus, von wo voraussich­tlich Rapid II den Wattens-Platz in der 2. Liga einnehmen wird. Damit hätte die Ostliga nur noch 13 Vereine, weshalb womöglich Vienna, Siegendorf und ein NÖ-Verein aufsteigen könnten. Und Wattens? Da leben mit dem „Klassenerh­alt“14 Verträge auf, „wir wollen es besser machen als letzte Saison“, sagt Trainer Thomas Silberberg­er.

 ??  ?? Hinter verschloss­enen Türen und ohne Ex-Boss Martin Pucher (li.) gingen gestern in Mattersbur­g die Lichter aus.
Hinter verschloss­enen Türen und ohne Ex-Boss Martin Pucher (li.) gingen gestern in Mattersbur­g die Lichter aus.

Newspapers in German

Newspapers from Austria