Die Notbremse gezogen!
Nach dem Finanzskandal um die Pucher-Bank legte Mattersburg die Bundesliga-Lizenz zurück Verein wird liquidiert, ein neuer Klub für den Nachwuchs gegründet Damit bleibt die WSG Tirol erstklassig
Paukenschlag in Mattersburg! Bei der gestrigen Generalversammlung des durch die kriminellen Machenschaften der Bank von Ex-Klubboss Martin Pucher in arge Bedrängnis geratenen SVM wurde die Liquidierung des Vereins und der Verzicht auf die BundesligaLizenz beschlossen. Damit bleibt Wattens erstklassig.
Die WSG Tirol muss nicht absteigen, kann auch für die kommende Saison mit der Bundesliga planen. Denn der SV Mattersburg ist endgültig über die BilanzAffäre der Commerzialbank seines Klubchefs Martin Pucher gestolpert, zog gestern selbst die Notbremse.
Bei der Generalversammlung hinter verschlossen Türen wurde beschlossen, die Lizenz bzw. die Zulassung für die Bewerbe der Bundesliga mit sofortiger Wirkung zurückzulegen, was unmittelbar die Beendigung der Mitgliedschaft zur Bundesliga bedeutet. Darüber hinaus wird „zeitnah“ein Konkursantrag gestellt. Obwohl internationale Investoren da gewesen wären, um den Bundesliga-Betrieb fortzusetzen, waren die „Leichen“im Keller einfach unüberwindbar. Vor allem, weil Regressforderungen vom Konkurs der Commerzialbank in Millionenhöhe – man spricht von bis zu 50 Millionen, die der Masseverwalter anstrebe – drohen.
„Ein Risiko, das kein Geldgeber dieser Welt eingeht“, musste der Vizepräsident Hand Georg Deischler, der in den letzten Wochen mit einer Crew an Helfern versuchte, das Unmögliche doch noch möglich zu machen, zugeben. Die Akademie wird, wie Landeshauptmann Hans Peter Doskozil versicherte, als VerbandsAkademie weitergeführt, für den Nachwuchs soll ein neuer Verein gegründet werden – Erwachsenenfußball wird es in Mattersburg in nächster Zukunft keinen geben.
Weitreichende Folgen
Auch die Amateure scheiden aus der Regionalliga aus, von wo voraussichtlich Rapid II den Wattens-Platz in der 2. Liga einnehmen wird. Damit hätte die Ostliga nur noch 13 Vereine, weshalb womöglich Vienna, Siegendorf und ein NÖ-Verein aufsteigen könnten. Und Wattens? Da leben mit dem „Klassenerhalt“14 Verträge auf, „wir wollen es besser machen als letzte Saison“, sagt Trainer Thomas Silberberger.