Freundschaft trotz
Außenminister Schallenberg empfing Amtskollegen aus den USA
WIEN. „Schönwetter-Besuch“sagt man dazu in der Diplomatie, eine Visite, die im Wesentlichen dazu dient, einander die gegenseitige Freundschaft zu versichern, wie Außenminister Alexander Schallenberg und sein USKollege Mike Pompeo das auch getan haben. Freundschaft, so erklären beide Minister, müsse bei diversen Themen auch verschiedene Meinungen aushalten.
„Es gibt Themen, bei denen wir einfach nicht übereinstimmen“, sagt Mike Pompeo. „Und darüber sprechen wir auch. Freunde können das.“Außenminister Schallenberg spricht dann auch eines dieser Themen direkt an, das PipelineProjekt Nord Stream 2. „Wir lehnen Pläne, extraterritoriale Sanktionen zu verhängen, ganz klar ab“, so
Schallenberg. „Unter vertrauensvollen Partnern glauben wir an direkte Gespräche, nicht an unilaterale Maßnahmen.“Er sehe es aber als Zeichen der Freundschaft, dass man darüber offen diskutieren könne, so Österreichs Chefdiplomat.
Auch beim Thema Iran und dem Umgang mit dessen Atomprogramm sind Österreich und die EU gegenteiliger Meinung wie die USA. Präsident Trump hat das Atomabkommen mit Teheran ja einseitig aufgekündigt und Knebelsanktionen verhängt.
Weiters ging es bei den Gesprächen um die Krisenherde dieser Welt von Libyen bis Syrien sowie auch das östliche Mittelmeer, wo einander Griechenland und die Türkei im Streit um Erdgasbohrungen mit Kriegsschiffen belauern.
Die strategische Partnerschaft
zwischen Österreich und den USA soll jedenfalls weiter vertieft werden, wie einander die beiden Minister beim Arbeitsessen bei Rindscarpaccio, Saibling und Demel-Dessert versicherten. „Die USA“, so Schallenberg, „sind für Österreich ein unverzichtbarer Partner, wirtschaftlich und auch politisch.“
Im Marmorsaal des Oberen Belvedere stellten sich Außenminister Alexander Schallenberg und sein amerikanischer Amtskollege Mike Pompeo der Presse.