Ein falsches Lächeln
Natürlich hatte der amerikanische Außenminister Mike Pompeo ein breites Lächeln aufgesetzt, als er von seinem österreichischen Amtskollegen Alexander Schallenberg empfangen wurde. Das gehört sich schließlich so.
Aber das Lächeln der Amerikaner ist in so manchem Fall leider ein falsches Lächeln. Denn in der Außenpolitik setzen die Amerikaner zunehmend auf Mittel, die man wohl eher als erpresserisch denn als diplomatisch bezeichnen muss. Ganz neu ist das freilich nicht, haben die USA doch schon in ihrer KubaPolitik ähnlich gehandelt.
Heute geht es etwa um die Iran-Sanktionen, die quasi jede Firma treffen können, die mit Teheran Geschäfte macht. Und im Fall Europa und speziell auch Österreich geht es um die Pipeline Nord Stream 2, über die russisches Erdgas von Sankt Petersburg nach Deutschland gepumpt und von dort aus weiterverteilt werden soll. Ein Projekt, an dem die OMV beteiligt ist.
Die USA lehnen das Projekt ab. Sie argumentieren, Europa würde sich damit in eine zu große Abhängigkeit von Russland begeben. Tatsächlich hat auch die Sowjetunion selbst in finstersten Zeiten des Kalten Krieges stets verlässlich geliefert. Den Amerikanern geht es in erster Linie darum, ihr eigenes Fracking-Erdgas verkaufen zu wollen.
Um das durchzusetzen, greifen sie zu finstersten Methoden. Bedrohen Firmen und deren Mitarbeiter in Schreiben und Telefonaten persönlich mit vernichtenden Sanktionen.
Und lächeln dabei . . .