„Was kann ich weitergeben?“
Salzburger Festspiele: Franz Welser-Möst feiert morgen „60er“
Sein Geburtstagswunsch geht in Erfüllung: Franz Welser-Möst feiert am Sonntag seinen „60er“. Am Abend steht er bei den Salzburger Festspielen am Pult der „Wiener“, mit denen er seine neue, triumphal erfolgreiche „Elektra“aufführt.
In den vergangenen Jahren präsentierte er in Salzburg exemplarische Opernproduktionen: 2015 „Fidelio“und „Rosenkavalier“, 2016 „Die Liebe der Danae“, 2017 Aribert Reimanns „Lear“, 2018 „Salome“in Romeo Castelluccis Regie und heuer Krzysztof Warlikowskis packende Inszenierung der „Elektra“. An der Wiener Staatsoper leitet er ab 8. September ebenfalls „Elektra“(Harry Kupfer).
Welser-Möst, seit 1995 Musikchef, dann GMD der Zürcher Oper, kurzfristig Musikdirektor der Wiener Staatsoper und seit 2002 Chef des Cleveland Orchestra, das er um die Welt geführt hat – er bleibt bis 2027 – zählt heute zu den Pultstars, die die internationale Musikszene geprägt haben.
Er ist aber nicht nur ein international viel gefragter Pultstar, er ist ein Künstler, dem auch die Zukunft von Musik und jungen Musikern am Herzen liegt: „Wenn ich 2027 in Cleveland aufhöre, möchte ich, dass dort viele hervorragende junge Musiker sitzen. Je älter ich werde, desto mehr frage ich mich, was ich weitergeben kann? Ich will dann keinen Posten mehr, ich möchte mich aber einbringen, Talente fördern, Politiker dafür gewinnen. Und auch dafür sorgen, dass Regisseure nicht immer alles anders machen wollen. Ich will helfen, dass Kunst und Kultur nicht zur Seitenblicke-Kultur werden und in billige Unterhaltung abrutschen!“
Ad multos annos, Maestro Welser-Möst!