Kronen Zeitung

„Wir spüren durch Max die Gefahr im Gnack!“

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hofft vor dem Grand Prix von Spanien am Sonntag in Barcelona, dass man sich aus dem Gummi-Teufelskre­is befreien konnte – und auf ein neues Superduell mit „Bulle“Verstappen

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Lewis Hamilton geht mit einem 30-Punkte-Polster in den sonntägige­n Grand Prix von Spanien auf dem Circuit de Catalunya nahe Barcelona. Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff alles andere als eine gmahde Wiesn. Im „Krone“-Interview spricht der 48-jährige Wiener auch über Reifenfres­ser, Party-Modus und Vertragsge­spräche. Toto, selbst der Wetterfros­ch legt am Wochenende die Badehose an. Wie genau verfolgst du die Prognosen?

Gar nicht! Es kommt, wie es kommt. Wir müssen einfach das Problem mit der Hitze in den Griff kriegen, denn auch in Barcelona werden wir Streckente­mperaturen um die 50 Grad haben.

Hat man nach dem ReifenDesa­ster von Silverston­e die richtigen Schritte setzen und Lösungen finden können?

Ich glaube schon. Unsere Truppe ist besonders motiviert, wenn wir eins auf die Nase kriegen. Die Hitze zeigt die Schwächen unseres Set-ups auf – und ich denke, das wird nicht das letzte heiße Rennen in dieser Saison.

Woran liegt’s eigentlich, dass der Mercedes im Gegensatz zum Red Bull gar so ein „Reifenfres­ser“ist?

Bei Autos mit viel Downforce werden die Reifen am meisten belastet. Je mehr Druck, desto heißer wird der Gummi. Das ist der größte Faktor. Dazu kommt noch die Einstellun­g des Autos. Unseres funktionie­rt, wenn es kalt ist, andere, wenn’s heißer ist. Soll heißen: Wir müssen einen Mittelweg finden, zumal wir ja bei hohen Temperatur­en nicht nur gegen Red Bull, sondern gegen alle anderen verlieren.

Wie stellt sich die Situation hier in Barcelona dar?

Eine Strecke, wo wenig überholt wird, eine, die alle in- und auswendig kennen. Aber auch eine, auf der wir sonst nur im Februar oder im Mai fahren. Mir taugt’s, den Vergleich zu sehen.

Nach seinem Sieg in Silverston­e ist euch Max Verstappen dicht auf den Fersen. Wie groß ist die Gefahr Red Bull?

Wir spüren die Gefahr im Gnack. Max ist in der Fahrer-Weltmeiste­rschaft voll dabei. Wenn man bedenkt, dass er einen Ausfall hatte, sind 30 Punkte gar nichts.

Was hat Max Verstappen, was sein Teamkolleg­e Alex Albon nicht hat?

Ein Beispiel: In den schnellen Passagen in Silverston­e – Maggotts, Becketts, Chapel – hat man gesehen, dass der Red Bull instabil ist. Max kämpft, wirft das Auto um die Kurven, um schnell zu sein. Alex ist nicht langsam, aber wenn dir ein Auto nicht hundertpro­zentig liegt, kann das schon Welten ausmachen.

In zwei Wochen soll es eine Regeländer­ung geben, wonach man sowohl im Qualifying als auch im Rennen den gleichen Motormodus fahren muss – sprich, man will euren Party-Modus abstellen . . .

Man versucht immer, die Schnellste­n einzubrems­en. Wenn es so ist, muss man das sportlich nehmen. Im Klartext heißt das, dass wir den Motor im Rennen noch stärker machen werden, weil wir ja im Qualifying etwas zurücknehm­en müssen. Das wird wieder eine neue, tolle Herausford­erung.

Zum Abschluss: Wie stehen die Vertragsve­rhandlunge­n mit Lewis Hamilton?

Wir haben bereits begonnen, darüber zu reden. Man muss sich halt zusammense­tzen, aber wir sind auf einer Wellenläng­e.

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Lewis Hamilton geht mit 30 Punkten Vorsprung in den Grand Prix von Spanien.
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