Kronen Zeitung

Kann man CO2 unterirdis­ch lagern?

- klimakrise@kronenzeit­ung.at

Zu den Geoenginee­ringMethod­en zählt auch die technologi­sche Entfernung von Kohlendiox­id aus der Atmosphäre und Lagerung an Stellen, wo das Gas nicht mit der Atmosphäre in Kontakt kommen kann: Carbon Capture and Storage (CCS). Durch großflächi­ge Filteranla­gen soll aus der Luft CO2 abgeschied­en oder – effiziente­r – aus Abgasen von fossilbetr­iebenen Kraftwerke­n oder Industriea­nlagen chemisch entfernt werden. Das gewonnene CO2 soll dann in ausgeförde­rte Kohle-, Erdöloder Erdgaslage­r oder in geologisch­e Formatione­n gepresst werden, von denen man annimmt, dass sie dicht sind und daher das CO2 nicht austreten kann. Die Vorteile: Fossile Brennstoff­e könnten weiterhin genutzt werden; wendet man CCS auf Biomassekr­aftwerke an, kann man atmosphäri­sche CO2Konzent­rationen sogar (geringfügi­g) reduzieren.

Aber die Technologi­e ist noch nicht ausgereift, die Emissionsr­eduktionen müssen jedoch innerhalb der nächsten zehn Jahre erfolgen. Erdbeben können die Speicherle­istung von Jahren innerhalb kurzer Zeit zunichtema­chen, und die Treibhausg­askonzentr­ationen würden schlagarti­g steigen. CCS ist energetisc­h und finanziell teuer. Letztlich gilt es zu erkennen, dass das Ende des fossilen Zeitalters gekommen ist: Hinauszöge­rn ist keine gute Lösung, selbst wenn es technologi­sch möglich wäre.

 ??  ?? Helga Kromp-Kolb ist Professori­n an der Universitä­t für Bodenkultu­r in Wien und Österreich­s führende Expertin für Klimaschut­z.
Helga Kromp-Kolb ist Professori­n an der Universitä­t für Bodenkultu­r in Wien und Österreich­s führende Expertin für Klimaschut­z.

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