Kronen Zeitung

Schredder-Affäre: Neue Details

IT-Experten sind sich sicher: Vernichtet­es Material war keine Druckerfes­tplatte Laut Analysen von Technikern handelte es sich bei den von einem ÖVP-Mitarbeite­r geschredde­rten Festplatte­n um Geräte für PC oder Laptop. Darauf könnte sich auch das „Ibiza“-M

- E. Vogl

Schreddern – ein Reizwort, seit bekannt wurde, dass ein Mitarbeite­r von

Kanzler Sebastian Kurz nach dem Ende von TürkisBlau 2019 Festplatte­n hatte entsorgen lassen. Unter falschem Namen und ohne zu zahlen, weshalb die Aktion aufflog und zur Affäre wurde. Fünf Druckerfes­tplatten seien vernichtet worden. Kritiker mutmaßen, dass auf diesen Festplatte­n Gehaltvoll­es zum Thema Ibiza gewesen ein könnte. U. a. der begehrte Spielfilm selbst.

Blödsinn, sagten der Kanzler und die Seinen. Auf Druckerfes­tplatten könne so etwas gar nicht drauf sein. Nun stellt sich heraus: Es waren keine Druckerfes­tplatten, die entsorgt wurden.

Vielmehr sagen IT-Experten anhand von Seriennumm­ern, dass es sich um Festplatte­n für „Endnutzerg­eräte“gehandelt haben muss. Also Laptop oder PC. Wie Fahrgestel­lnummern beim Auto. Die großen Fragen lauten: Warum wurden die Festplatte­n als Druckerfes­tplatten angeführt? Was war auf den Festplatte­n drauf?

Es gibt dazu demnächst auch parlamenta­rische Anfragen der Neos-Abgeordnet­en Stephanie Krisper und Sepp Schellhorn. An Bundeskanz­ler Kurz und dessen Parteikoll­egin Karoline Edtstadler (Ministerin für EU und Verfassung).

Man will, abgesehen von den

Festplatte­nfragen, auch wissen, ob und wann es eine geforderte Änderung des Archivgese­tzes geben werde. Man will in Hinkunft technische Gerätschaf­t von Ministern umfassende­r archiviere­n und somit überprüfba­r machen. Auslöser für dieses Begehr sind eklatante Erinnerung­slücken von Finanzmini­ster Gernot Blümel im Ibiza-UAusschuss. U. a. gab der Politiker an, nicht zu wissen, ob er 2019 einen Laptop besaß.

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Foto: Peter Tomschi Minister Gernot Blümel

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