Kronen Zeitung

Alle Schutzenge­l waren „Beifahrer“

Gleich zweimal stockte am Red Bull Ring der Atem In der MotoGP entgingen Rossi und Viñales nur knapp einer Tragödie In der Moto2 torpediert­e Syahrin ein Bike und hatte unfassbare­s Glück

- Volker Silli

Der Red Bull Ring wurde zum Schrottpla­tz! Bastianini­s Moto2-Bike (li.) wurde halbiert, Morbidelli­s Untersatz (M.) zerstört.

Um 14.12 Uhr entging die MotoGP nur um Haaresbrei­te einer Tragödie! Nach einem Crash zwischen Johann Zarco und Franco Morbidelli vor Kurve drei (Topspeed 300 km/h) wurden ihre Bikes zu ungesteuer­ten Raketen. Und diese verfehlten Maverick Viñales (der sich danach mehrfach bekreuzigt­e) und Valentino Rossi nur um Zentimeter. Einen Einschlag der fliegenden 160 Kilo schweren Maschinen gegen einen Körper wollte sich keiner vorstellen. „Das war die gefährlich­ste Situation in meiner Karriere“, schluckte Rossi, „da hat der Motorrad-Gott einen echt guten Job gemacht.“

Johann Zarco („es war ein Rennunfall“) stapfte mit wenigen Abschürfun­gen vom Unfallort, musste sich aber Vorwürfe gefallen lassen. „Immer wieder ist Zarco in so kontrovers­ielle Momente verstrickt“, postete KTMStar-Testfahrer Dani Pedrosa kurz nach dem Crash.

Franco Morbidelli wurde mit einer Trage von der Strecke getragen: Dem Italiener ist laut Computerto­mografie in der Clinica Mobile aber unfassbare­rweise nichts Dramatisch­es passiert: Hand, Schulter und Kopf haben die Hauptlast seines Sturzes getragen. Der 25jährige Römer tobte jedoch: „Zarco ist ein halber Attentäter“, wurde er in der „Gazzetta dello Sport“zitiert, „so ein Bremsmanöv­er bei 300 km/h zeigt, dass man keine Liebe für die Mitfahrer hat.“

„Solche Stürze will keiner sehen“, stöhnte Jack Miller, „aber die gehören nun mal zu unserem Sport. Wenn du rational bist, darfst du nicht mehr aufs Bike steigen. Aber wir alle sind etwas speziell!“Joan Mir nickte: „Wir müssen künftig mehr aufpassen, aber wer zu viel denkt, ist nicht wettbewerb­sfähig.“

Syahrin im Glück

Den ersten Horrorcras­h hatte es in der Moto2 gegeben. Nach Highsider von Enea Bastianini lag das Bike des WM-Leaders auf der Strecke – vier Fahrer stürzten, am schlimmste­n Hafizh Syahrin. Der Mann aus Malaysia torpediert­e Bastianini­s Bike, riss es in zwei Stücke, hob ab wie eine Rakete und flog in hohem Bogen auf die Strecke. Unglaublic­h: Er kam mit einer Beckenprel­lung davon!

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Morbidelli­s Bike verfehlte Viñales (li.) und Rossi (re.) um Haaresbrei­te.

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