12 falsche Polizisten endlich verhaftet
Ermittler zerschlugen Bande Zwölf Festnahmen 4,5 Millionen € Beute
Spektakulärer Schlag der Wiener Polizei gegen ihre falschen „Kollegen“: Seit knapp zwei Jahren trieb die Betrügerbande – die „Krone“hat mehrfach über diverse Coups berichtet – vor allem in der Bundeshauptstadt ihr Unwesen und erbeutete mindestens 4,5 Millionen Euro. Bei einer Blitz-Aktion klickten die Handschellen.
Zum Modus Operandi: Die Täter suchten in Telefonbüchern nach Namen, die auf ältere Damen schließen ließen. Sie nahmen Kontakt auf, gaben sich als Polizisten aus und gaukelten ihren Opfern vor, dass es Kriminelle auf deren Wertgegenstände abgesehen hätten. Die falschen Beamten kamen dann vorbei, um „Schmuck und Bargeld zu sichern“. Schon war der Schaden angerichtet. Mit dieser Masche machte die Bande nicht weniger als 4,5 Millionen Euro Beute. 200 Coups und 500 Versuche sind aktenkundig. Vor allem in Wien, aber auch in Linz und Graz trieb die Betrügerbande
ihr Unwesen. Jetzt ist der Spuk aber vorbei.
Nach akribischen Ermittlungen schlug das Landeskriminalamt Wien bei einer koordinierten Aktion zu. Für zwölf Verdächtige klickten binnen 15 Minuten die Handschellen – darunter die Mutter (55) und die Schwester (26) des Haupttäters.
Letzterer befindet sich in der Türkei und ist (trotz aufrechten europäischen Haftbefehls) auf freiem Fuß. Der 35-Jährige lebte einst als Germanistikstudent in der Bundeshauptstadt, nebenbei fuhr er Taxi. In dieser Zeit schmiedete der Türke seine kriminellen Pläne, knüpfte entsprechende Kontakte.
Obwohl seit Zerschlagung der Bande keine weiteren Taten registriert wurden, laufen die Ermittlungen weiter. So wurden erst gestern bei Razzien 85.000 Euro Bargeld, fünf Luxusautos und hochpreisige Uhren beschlagnahmt.
Dies ist eine besonders gemeine Kategorie von Verbrechen. Die Opfer verloren alles, was sie in ihrem Leben angespart hatten.
Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl