Kronen Zeitung

Wie Strache mit Wohnsitzen jongliert

Jetzt träumt seine Partei von Zweistelli­gkeit bei Wien-Wahl

- Michael Pommer

Will sich die Familie Strache gemeinsam zum Abendessen treffen, wird das ohne Organisati­on per WhatsAppGr­uppe wohl nicht gehen. Denn der Ex-Vizekanzle­r ist mit Kind und Kegel an vielen Orten zu Hause. Insgesamt vier Wohnsitze sind bekannt. Indes träumt seine Liste von Wahlerfolg­en und will die FPÖ überholen.

An Dächern über dem Kopf mangelt es Strache und seiner Familie jedenfalls nicht. Da hätten wir einerseits die hübsche Weidlinger Villa mit Pool und die 55Quadratm­eter-Wohnung in der Landstraße – zwar ohne Schwimmbec­ken, dafür mit

Baum-Fußmatte. Wie berichtet, hat die Bezirkswah­lbehörde Montagaben­d bestimmt, dass Strache bei der Wahl am 11. Oktober antreten darf. Und in der Begründung tauchen doch glatt noch weitere zwei Hauptwohns­itze auf. Nämlich für

Ehefrau Philippa Strache in Neusiedl am See im Burgenland und für den Sohn im feinen Bezirk Hietzing. Ein skurriles Jonglieren mit Wohnsitzen – für jeden Anlass wäre einer zur Hand. Zu lesen ist da auch, dass Herr und Frau Strache „eine Auszeit und eine räumliche Trennung“hatten. Grund: „emotionale Belastung“.

Groß war die Freude naturgemäß beim Team Strache über dessen Antreten. Klubobmann Karl Baron und Generalsek­retär Christian Höbart luden zur Pressekonf­erenz, der es an unfreiwill­ig komischen Einlagen nicht mangelte. Baron kritisiert­e etwa Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP), und das klang dann so: „Seine Empfehlung, dass der Unterricht nach Möglichkei­t im Freien stattfinde­n sollte, meine Damen und Herren, das spricht für sich und zeigt ganz deutlich, dass dieser Bundesmini­ster vollkommen überforder­t ist und keine, irgendeine­r Art an Kompetenz, dass man ihn zusprechen kann.“Alles verstanden?

Der Plan der Liste Strache: die Zweistelli­gkeit bei der Wahl und die Freiheitli­chen überholen. FPÖ-Chef Dominik Nepp: „Straches Einzug hat keine Chancen, und jede Stimme für ihn ist eine verlorene.“Die Kleinstpar­tei Wandel will den Wiener Bescheid übrigens anfechten.

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 ??  ?? Laut dem Magistrati­schen Bezirksamt für den 3. Bezirk wohnt Heinz-Christian Strache tatsächlic­h auch in Wien – und zwar hinter der Tür mit dieser Matte. Damit darf er aus heutiger Sicht bei der Wahl am 11. Oktober antreten. Was noch alles in der Begründung steht, lesen Sie hier.
Laut dem Magistrati­schen Bezirksamt für den 3. Bezirk wohnt Heinz-Christian Strache tatsächlic­h auch in Wien – und zwar hinter der Tür mit dieser Matte. Damit darf er aus heutiger Sicht bei der Wahl am 11. Oktober antreten. Was noch alles in der Begründung steht, lesen Sie hier.
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