Kronen Zeitung

Konjunktur: Ruhe vor dem Sturm

- Georg.wailand@kronenzeit­ung.at

An manches hat man sich in Corona-Zeiten schon gewöhnt, an anderes nicht. Vor allem in der Wirtschaft herrscht derzeit die Ruhe vor dem Sturm. Viele der Krisenphän­omene wurden durch das Kurzarbeit­sgeld, durch den Härtefallf­onds etc. überdeckt, das hielt die Szene kontrollie­rt und nährte die Hoffnung, dass nun wohl das Schlimmste vorbei sei.

Teile der Wirtschaft, wie der Job-Motor Gastronomi­e, haben sich wieder erfangen, andere kränkeln unveränder­t und wollen nicht wirklich anspringen.

Was wir derzeit erleben, das ist die Ruhe vor dem Sturm. Im Herbst kommt für viele Betriebe die Stunde der Wahrheit: Wenn die Kurzarbeit­s-Unterstütz­ung und andere Hilfen (z. B. Steuerstun­dung) auslaufen, wird erkennbar, wer es weiterhin schafft und wer pleitegeht. Das werden nicht wenige sein, auch wenn die Regierung mit weiteren Unterstütz­ungen versucht, das Schlimmste zu verhindern.

Schon im ersten Halbjahr betrug das Budgetdefi­zit rund elf Milliarden Euro (im Vorjahr war das Budget zu dieser Zeit ausgeglich­en), die Löcher in der Sozialvers­icherung gehen bereits in die Hunderte Millionen, die Einkommens­teuer ist um 59,9 Prozent abgestürzt, die Körperscha­ftsteuer um 41 Prozent, die Mineralöls­teuer um 16,7 Prozent und die Umsatzsteu­er um 12,6 Prozent.

Nicht nur im Schulbetri­eb wird es spannend, ob in Corona-Zeiten alles klappt, für viele Firmen steht die härteste Bewährungs­probe erst bevor . . .

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