Konjunktur: Ruhe vor dem Sturm
An manches hat man sich in Corona-Zeiten schon gewöhnt, an anderes nicht. Vor allem in der Wirtschaft herrscht derzeit die Ruhe vor dem Sturm. Viele der Krisenphänomene wurden durch das Kurzarbeitsgeld, durch den Härtefallfonds etc. überdeckt, das hielt die Szene kontrolliert und nährte die Hoffnung, dass nun wohl das Schlimmste vorbei sei.
Teile der Wirtschaft, wie der Job-Motor Gastronomie, haben sich wieder erfangen, andere kränkeln unverändert und wollen nicht wirklich anspringen.
Was wir derzeit erleben, das ist die Ruhe vor dem Sturm. Im Herbst kommt für viele Betriebe die Stunde der Wahrheit: Wenn die Kurzarbeits-Unterstützung und andere Hilfen (z. B. Steuerstundung) auslaufen, wird erkennbar, wer es weiterhin schafft und wer pleitegeht. Das werden nicht wenige sein, auch wenn die Regierung mit weiteren Unterstützungen versucht, das Schlimmste zu verhindern.
Schon im ersten Halbjahr betrug das Budgetdefizit rund elf Milliarden Euro (im Vorjahr war das Budget zu dieser Zeit ausgeglichen), die Löcher in der Sozialversicherung gehen bereits in die Hunderte Millionen, die Einkommensteuer ist um 59,9 Prozent abgestürzt, die Körperschaftsteuer um 41 Prozent, die Mineralölsteuer um 16,7 Prozent und die Umsatzsteuer um 12,6 Prozent.
Nicht nur im Schulbetrieb wird es spannend, ob in Corona-Zeiten alles klappt, für viele Firmen steht die härteste Bewährungsprobe erst bevor . . .