AUA-Manager zahlen ihre Boni zurück
Dank der massiven Intervention von Finanzminister Blümel fließt ein Teil der 2,9 Mio. € jetzt retour
Die öffentliche Kritik und der massive Druck von Finanzminister Gernot Blümel zeigten Wirkung: Die drei AUA-Vorstände zahlen ihre Boni von 500.000 Euro für 2019 jetzt doch zurück, „zusätzlich zu unserem Verzicht auf zwei Drittel der Einkünfte für die folgenden Jahre“, erklärte Vorstandssprecher Alexis von Hoensbroech.
Für die anderen 200 Führungskräfte gilt das allerdings nicht. Insgesamt flossen, wie berichtet, 2,9 Millionen Euro. Das wurde im März beschlossen und im Sommer ausbezahlt. Auf die drei Vorstände Hoensbroech, Andreas Otto und Wolfgang Jany entfielen laut AUA 500.000 Euro. Im Geschäftsbericht 2019 (siehe Faksimilie) wird verraten, dass die drei Herren zusammen über 2,8 Millionen Euro verdienten. Da ist der Bonus für 2018 enthalten, der noch deutlich höher war.
Aufgrund der tristen Finanzlage verzichten sie ab heuer auf zwei Drittel. Trotzdem war das Ganze Blümel ziemlich sauer aufgestoßen: „Staatshilfe in Anspruch zu nehmen, Mitarbeiter in Kurzarbeit zu haben und dem Vorstand gleichzeitig Boni auszubezahlen ist völlig inakzeptabel.“ Die AUA brauche jeden Euro Liquidität. Immerhin schießt der Staat 150 Mio. € Eigenkapital ein und gibt eine Garantie für einen Kredit von 300 Mio. €. Und viele Kunden warten noch auf die Rückerstattung ihrer stornierten Tickets.
Den rund 6000 Mitarbeitern der AUA wird ein Sparpaket abverlangt, das in Kraft tritt, sobald die Kurzarbeit endet. Diese soll nach Wunsch des Unternehmens bis 2022 andauern. Die Details sind noch offen, doch auch das wird den Steuerzahler eine Menge Geld kosten, und nicht alle Jobs können damit gerettet werden.
Derzeit fliegt die AUA mit 25% ihrer Kapazität (nach angebotenen Sitzkilometern), will das auf 30% erhöhen. Doch die neuesten Reisewarnungen bremsen auch die Fluglust, das wird die Verluste erhöhen.