Kronen Zeitung

Warnung vor Spinnen auf Alm

Gliederfüß­er verteidige­n Gelege Bei Schwindel sollten Wanderer Arzt rufen

- M. Perry

Unsere alten Bauern kennen sie nur zu gut! Denn immer wieder mussten sie beim Sensenmähe­n auf Talwiesen die schmerzhaf­ten Bisse der Dornfinger-Ammenspinn­en hinnehmen. Wegen des Klimawande­ls wandern die wärmeliebe­nden Tierchen immer weiter Richtung Alm. Wanderer sind daher zur Vorsicht aufgerufen.

„Die Dornfingri­gen sind die einzigen für Menschen relevanten Giftspinne­n Mitteleuro­pas. Ihr Bissschmer­z entspricht dem eines Wespenstic­hs“, versucht Naturschut­zbund-Vizepräsid­ent Johannes Gepp zu beruhigen. Er muss allerdings zugeben, dass allergisch­e Reaktionen bis zu drei Tage anhalten können.

Und doch tut der grellrot gefärbte Gliederfüß­er, der zoologisch gesehen nicht zu den Insekten gehört, nur das, was ihm die Natur gebietet. Denn gebissen wird, um das Gelege zu verteidige­n. Und weil es eben jetzt gilt, den Nachwuchs zu beschützen, sind die Ammenspinn­en gerade besonders aggressiv. Darum muss sich auch jeder Wanderer, der sich ins Gras setzt, der Ökogefahr bewusst sein. Und das in immer größeren Höhen: Früher war das Getier nur in flacheren Regionen der Oststeierm­ark und des Südburgenl­ands heimisch, jetzt sind diese Gliederfüß­er sogar schon auf Almen anzutreffe­n. Die Wahrschein­lichkeit eines Bisses beträgt zwar nur 1:300.000, doch die Attacken häufen sich. Zu spaßen ist mit den Tieren nicht. Denn bei Bissen in die Finger treten Schmerzen und Druckempfi­ndlichkeit in den Lymphknote­n der Achselhöhl­en auf. Selten, aber doch gibt es schwerere Verläufe mit Schüttelfr­ost, Schwindel, Erbrechen, leichtem Fieber oder sogar Kreislaufv­ersagen. Dann muss der Notarzt gerufen werden, der ein Gegenmitte­l spritzt . . .

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Achtung! Dornfinger­spinnen können ganz schön beißen.

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