Aktion gegen Melonen-Patent
Die Biopiraterie ufert aus Agrokonzern Monsanto will uralte Sorten kapern:
Den Wiener Naschmarkt mit seinem vielfältigen Angebot an Gemüse und Obst erkor sich jetzt der europäische SaatgutAktivist Christoph Then als Schauplatz zu einer eindringlichen Warnung vor den Gelüsten des USAgrokonzerns Monsanto. Denn dieser hat ein Patent auf Melonen erhalten.
„Der Fall ist ein Missbrauch des Patentrechts! Es handelt sich bei dieser Melone um keine Erfindung, sondern um einen Fall von Biopiraterie, bei dem der jetzt zu Bayer gehörende USKonzern versucht, ursprünglich indisches Saatgut als sein Eigentum zu beanspruchen“, zürnt Christoph Then, Sprecher der internationalen Koalition No Patents on Seeds in Wien. Er befürchtet einen Präzedenzfall: „Wenn derartige Patente Schule machen, kann die Agro-Industrie jedes beliebige Gemüse kapern und den Zugang zu unserem Saatgut mit seiner genetischen Vielfalt für künftige Züchtungen blockieren. Die Grundlagen der Welternährung werden so zum Gegenstand finanzieller Spekulation.“
Auch für Arche-Noah-Aktivistin Katherine Dolan in Schiltern (NÖ) ist klar: „Nach EU-Gesetz dürfen weder konventionelle Züchtungsverfahren noch Pflanzen daraus patentiert werden!
Ökoministerin Gewessler muss unser Saatgut vor solchen Melonen-Rechtsbrüchen schützen!“Im Herbst werden Einsprüche behandelt.