Nichts für Kinderhände
Die Debatte, ob oder wann ein Kind ein Smartphone nutzen sollte, missfällt mir und ist in meinen Augen überflüssig. Mit Smartphoneverträgen für Volksschulkinder wittern die Mobilfunkbetreiber neue „Kundschaft“. Verharmlost oder gar nicht erwähnt werden jedoch mögliche Gefahren, wie Sucht, Strahlung, Überwachung usw. Hierzu gibt es nur eine Antwort: Kein Smartphone für Kinder unter 16 Jahren (Wiener Ärztekammer, 10 med. Handyregeln) – und das sollten sich Eltern, Pädagogen, Ärzte und auch unsere Politiker hinter die Ohren schreiben. Potenzielle Krankmacher haben nichts in Kinderhänden zu suchen. Wir führen unsere Kinder auch nicht an Zigaretten oder Alkohol heran, um das Rauchen oder Trinken im Erwachsenenalter besser zu beherrschen.
Leider stinkt die Vorbildfunktion mancher Eltern geradezu zum Himmel. Erst kürzlich musste ich wieder einmal eine junge Mutter beobachten, die neben ihren 2 Kindern (Säugling und Kleinkind) eifrig am Display wischte, anstatt sich um ihren Nachwuchs zu kümmer. Kinder brauchen eine natürliche Umgebung, Bewegung, analoges Spiel und Liebe – Smartphones und Tablets fördern unsere Kids in keinster Weise, sondern behindern die Entwicklung von Sensorik, Motorik, Neugierde, das Denken und die Kreativität. Es ist ein verheerendes Phänomen unserer Zeit, dass Babys und Kinder nicht mehr selbstständig spielen können. Nicht ohne Grund erleben wir überfüllte Psychiatrien, einen steilen Anstieg an ADHS, kindlichem Burn-out, Sprachverzögerung, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Adipositas usw.
Wollen wir wirklich eine „zerstörte Smartphonegeneration?“
Daniela Pichler, Hintersee