Diese PS-Giganten kennen keine Angst
Es war die Horrorszene letztes Wochenende bei der MotoGP in Spielberg
Nur um Zentimeter verpasste eine Maschine Superstar Valentino Rossi
Psychologe Dr. Kogler erklärt, wie die Legende den Unfall wegsteckt
Dass Valentino Rossi nach dem Crash von Johann Zarco und Franco Morbidelli nicht von deren herbeifliegenden 157-KilogrammMaschinen getroffen wurde, kann getrost als Wunder bezeichnet werden. Rossi hatte alle Schutzengel an Bord und steckte die Schrecksekunde weg, also ob nichts gewesen wäre. Nur Minuten später saß er beim Neustart sofort wieder am Bike. Aber wie geht das? Für „Normalsterbliche“unvorstellbar.
Die „Krone“fragte beim Grazer Sportpsychologen Dr. Alois Kogler nach, der erklärt: „Wenn man vom Pferd fällt, sollte man ja auch sofort wieder in den Sattel steigen. Es ist brutal, aber diese Sportler gehen immer ans Limit. Diese Menschen lieben es, Risiko zu nehmen. Dieses Schneller-, Höher-, Weiter-Muster ist im Hirn verankert. Diese Stars kennen keine Angst.“Jack Miller sagt dazu nur cool: „Wir Fahrer sind halt speziell.“Alex Márquez ergänzt: „Das Risiko fährt mit. Das ist eben unsere Leidenschaft.“Diesmal hatte Rossi eine Woche Zeit, musste den Unfall reflektieren. Hemmt das?
„Nur nicht nachdenken“
Dr. Kogler sieht sogar einen Vorteil darin, dass erneut auf dem Red Bull Ring gefahren wird: „In der Psychologie wird sogar empfohlen, an den Schreckensort zurückzukehren. Eine Angstsperre ist zwar normal, das ist eine biologische Schutzreaktion. Aber man muss diese Schwelle überschreiten. Vielleicht wird Rossi nach diesem Unfall die ersten Runden im Training nicht am Limit fahren, aber er wird wieder das KörperFeeling bekommen. Es wird sein wie vorher.“Entscheidend ist für den Sportpsychologen: „Rossi darf nicht zum Nachdenken beginnen – sonst hat er verloren. Fährt er, hat er mental gewonnen.“