Total zerstörend

Komplett leere Ränge. Bei den Semifinal-Spielen der Champions League genauso wie beim Finale am Sonntag. Gut freilich, dass die Eliteliga beendet werden kann. Aber richtig gewöhnen wird man sich an die Szenerie wohl nie. Weil einfach zu viel fehlt, was viele Jahre so untrennbar mit dem Sport verbunden war. Emotionen. Atmosphäre.

Aber man wird sich wohl oder übel daran gewöhnen MÜSSEN. Denn Corona wirft schon jetzt noch viel längere dunkle Schatten voraus, als viele vermutet respektive befürchtet hätten. Der Traum, dass beim ersten Länderspiel des Jahres im September in Klagenfurt wenigstens 10.000 zuschauen dürfen, ist endgültig geplatzt. Und selbst Mitte Oktober beim Startschuss des Skiweltcups in Sölden sind definitiv keine Fans zugelassen. Obwohl der auf dem Gletscher stattfindet und die Menschen wegen der dortigen Temperaturen ohnehin Schals, Anoraks und so weiter tragen, so auch im Freien ihre Gesichter blitzschnell verhüllen können. Wenn sie nicht ohnehin vorsichtshalber Masken tragen. Aber vielmehr noch: Bei manchen Skiorten steht schon jetzt so gut wie fest, dass sie im kommenden Winter gar nicht öffnen werden. Bedeutet: null Gäste, null Einnahmen, nichts.

Ein Kollege fragte gestern mit banger Miene: „Wann sehen wir ein Licht am Ende des Tunnels?“Das ist leider nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil. Dieser schwarze, deprimierende Tunnel scheint von Tag zu Tag länger zu werden. Und dieses C-Virus wird somit auch sportlich noch viel mehr zerstören, als das ohnehin schon jetzt der Fall ist. Hoffentlich wenigstens nicht alles.