Kritische Gedanken zum Thema 380-kV-Hochspannungsleitungen
Freitag, der 14. August, Sonnenschein über Wien, die Menschen genießen das sommerliche Flair der Innenstadt. Nach und nach bevölkern viele hundert gelbe T-Shirts tragende Menschen den Stephansplatz, und es ist offensichtlich: hier findet eine Demonstration statt, ein Marsch mit Zwischenstationen, das Ziel ist der Ballhausplatz. Auf den mitgebrachten Transparenten des Vereins Fairkabler ist zu lesen, worum es geht: Die von der Regierung beschlossenen und von der Verbund-AG auszuführenden 380-kv-Freileitungen in Salzburg (aber auch Freileitungen in anderen Bundesländern) sollen verhindert werden.
Das Stromkabel muss unter die Erde, jetzt und in aller Zukunft, darin sind sich alle einig. Das ist auch Stand der Technik und kein Hirngespinst. Teilnehmer der Kundgebung tragen abschreckend laut surrende Strommasten-Attrappen, eine Mahnerin mit rotem
Umhang wirbelt trommelnd durch die Gegend, es gibt eine traurige, im Absterben begriffene Baumfigur als Hinweis auf die in riesigem Ausmaß geplanten Waldrodungen und einen Sensenmann als Sinnbild für die gravierenden negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Die erwähnten Figuren könnten einem Märchen entsprungen sein, aber die Realität ist alles andere als märchenhaft. Die Schönheit unserer Landschaften, das Streben nach guter Lebensqualität
für alle und das Anerkennen unserer Gesundheit als höchstes Gut scheint in der aktuellen Politik keine Rolle mehr zu spielen. Und Märchen werden uns höchstens erzählt, z. B. dass das Erdkabel teurer sei. Wenn sich nämlich bei so einem Jahrhundertprojekt die Mehrkosten wegen des geringeren Wartungsaufwandes innerhalb von 10 Jahren amortisieren, so ist das Erdkabel auf Sicht sogar billiger.
Beim Widerstand gegen Hochspannungs-Freileitungen geht es einzig und allein um die Forderung, sich von einer veralteten Technologie zu verabschieden, weil der Umstieg auf das Erdkabel machbar ist und wir mit dieser zukunftsorientierten Lösung unserer Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Kindeskindern nachkommen! Jetzt können noch alle, die guten Willens sind, (unabhängig von jedweder politischer Gesinnung) mit festem Widerstand gegen die Starkstrom-Freileitungen und deren MonsterMasten die verantwortlichen Politiker wachrütteln, denn sie haben es noch in der Hand, dieses inhumane Projekt zu stoppen.
Informationen zu allen Detailfragen und zur Möglichkeit der Unterstützung aus ganz Österreich www.fairkabeln.at
E. Kinsky, ehemaliger Hausarzt der Gemeinde Koppl