Börsen Wien & Welt
USA: Apple & Co. sorgen für Börsenrekord Deutschland: Wirecard fliegt aus dem DAX Österreich: ATX-Verluste an 5 von 6 Tagen
Trotz Wirtschaftskrise und Coronavirus werden an der Wall Street neue Rekorde markiert: Die Technologiebörse Nasdaq und der S&P 500 Index (darin sind mehr Werte als im Dow Jones) haben das Hoch aus dem Februar bereits im Juni überschritten und steigen seither weiter.
Das liegt daran, dass große Konzerne wie Apple, Walmart oder Amazon von einer erhöhten Nachfrage profitieren und steigende Gewinne vermelden. Im Schnitt sind die Firmengewinne auch in den USA eingebrochen. Doch die TechRiesen treiben die Kurse an, Apple erreichte diese Woche einen Börsenwert von zwei Billionen (!) Dollar, der hat sich binnen zwei Jahren verdoppelt.
Ein weiterer Grund für die starken US-Börsen ist die Notenbank Fed, die die Märkte mit billigem Geld flutet. Allerdings hat die Rallye auch Irrationales angesichts eines BIP-Rückganges von 9% und zweistelligen Arbeitslosenraten. Manche Experten warnen vor einer „Blase“, die bald platzen könnte.
In Deutschland ist die Erholung der letzten Wochen zum Stillstand gekommen, der DAX bliebt unter 13.000 Punkten. Der Essenszusteller Delivery Hero zieht anstelle von Wirecard in den Leitindex ein. Das Unternehmen hat bereits 25.000 Mitarbeiter, schreibt aber operativ noch immer Verluste. Der Umsatz beim Konzert- und Ticketveranstalter CTS Eventim (in Österreich mit Barracuda und Ö-Ticket vertreten) brach im 2. Quartal um fast 97% ein.
In Wien verzeichnete der ATX fünf Verlusttage seit letztem Freitag. Es fehlen die Impulse, die negative internationale Stimmung wird hier deutlicher spürbar. Ein Lichtblick war das Halbjahresergebnis von Mayr Melnhof, die von der Krise kaum etwas spüren. Bei der Uniqa sank der Gewinn um 60%, gegenüber Jahresbeginn haben sich die Ergebnisse verbessert. Der Flugzeugzulieferer FACC rutschte ebenfalls in die Verlustzone und wird jede fünfte Stelle streichen. Börsenschwergewichte wie Erste oder OMV waren schwach.