Kronen Zeitung

Ist das in Ordnung?

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Eine junge Frau wird von Strache auf seiner Liste präsentier­t. Daraufhin tauchen Videos auf, die unter anderem das Herausbrül­len antisemiti­scher Ausbrüche vonseiten dieser Dame zeigen. Jetzt wurde sie von der AUA, bei der sie als Flugbeglei­terin arbeitete, gefeuert. Ist das in Ordnung?

Pro: Antisemiti­smus ist keine Meinung von vielen, sondern gerade auch bei unserer glorreiche­n Vergangenh­eit eine nicht tolerierba­re Geisteshal­tung, gegen die unter allen Umständen vorgegange­n werden muss. Die AUA steht als Unternehme­n im Fokus der Öffentlich­keit, und deshalb ist auch die Reputation der Mitarbeite­r wichtig für die Firma. Ein öffentlich­es Zurschaust­ellen von Antisemiti­smus ist daher eine nicht zu tolerieren­de Handlung. Und eine Kandidatur bei einem stadtbekan­nten

Rechtsausl­eger macht das Ganze nicht wirklich besser.

Kontra: Das ist eine junge Frau, die wahrschein­lich keine knallharte Ideologin, sondern irgendwie in diese Szene gestolpert ist. Ein Rausschmis­s wird diese Frau wahrschein­lich noch weiter radikalisi­eren. Damit ist nichts gewonnen. Das Unternehme­n hätte mit der Frau sprechen, sich vielleicht auf Der adi kali sie rungs maßnahmen einigen können und dass sie die Kandidatur zurücklegt. Sie hätte eine zweite Chance verdient.

Ich tendiere zu dem Kontra, aber es ist ambivalent. Aber Fakt ist, dass Antisemiti­smus in unserer Gesellscha­ft nicht toleriert werden darf. Auf das sollte man sich einigen können.

Andreas Laszakovit­s, per E-Mail

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