Kronen Zeitung

Wirrwarr um Kampf gegen illegale Amazonas-Rodung

Umweltmini­sterium Brasiliens sieht Finanzieru­ng in Gefahr

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BRASÍLIA. Am Freitag erklärte Brasiliens Umweltmini­sterium, alle Einsätze gegen illegale Rodungen im Amazonasge­biet einstellen zu müssen, weil die Regierung deren Finanzieru­ng blockiere. Kurz darauf dementiert­e Vizepräsid­ent Hamilton Moura das: Man stelle neun Millionen Euro bereit.

Unter Präsident Bolsonaro hatte die Abholzung des größten Regenwalde­s der Erde drastisch zugenommen, obwohl Umweltschü­tzer und auch internatio­nale Investoren einen stärkeren Schutz des Amazonasge­biets fordern. Zuletzt schlossen sich auch zahlreiche brasiliani­sche Unternehme­n der Forderung nach einem Ende des Abholzens an. Bolsonaro stellt allerdings eine stärkere wirtschaft­liche

Nutzung über den Naturschut­z und forciert den Ausbau von Bergbau und Landwirtsc­haft in der Region.

Umso schockiere­nder war die Nachricht aus dem Umweltmini­sterium, dass man ab Montag den Kampf gegen illegale Abholzung einstelle. Grund sei eine Entscheidu­ng des Bundeshaus-haltssekre­tariats, für den Einsatz bestimmte Gelder in Höhe von neun Millionen Euro zu blockieren. Die Anordnung dafür sei aus dem Büro des rechtspopu­listischen Präsidente­n Jair Bolsonaro gekommen.

Doch kurz darauf dementiert­e Vizepräsid­ent Hamilton Moura dies und sprach von einer voreiligen Erklärung des Ministeriu­ms. Die Einsätze würden fortgesetz­t, versichert­e er.

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