Wieder 400 neue Fälle!
Sommer-Rekord an Infektionen gemeldet Bundeshauptstadt bleibt Corona-Hotspot Das große Bangen vor Herbst und Winter
Keine Entspannung in Sachen Corona in Österreich – im Gegenteil: Am Samstag wurde mit fast 400 Neuinfektionen (genau: 395) der höchste Wert seit Anfang April gemessen. Wien hat einmal mehr die meisten Fälle gemeldet, mit 203 sogar mehr als die Hälfte. Auf den Plätzen folgen Oberösterreich mit 57 und Tirol (49). In NÖ gab es 35, in der Steiermark 24, in Salzburg elf, im Burgenland acht und in Vorarlberg sowie Kärnten je vier Neuinfektionen. Die Kurve zeigt weiterhin nach oben. Weniger Patienten im Spital, leicht mehr auf den Intensivstationen, keine neuen Todesfälle. So weit zu den Fakten.
Was die Entwicklung der vergangenen Tage für den nahenden Herbst bedeutet, ist derzeit noch schwer vorherzusagen, wie auch der Top-Virologe der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), Univ.Prof. Franz Allerberger, bestätigt. Noch sei eben zu wenig über das Verhalten des Virus bekannt.
Abstand halten vorerst wirkungsvollste Waffe
Dass sich in den Sommermonaten die Kurve abgeflacht hat, war aber keine Überraschung. Ein Großteil des sozialen Lebens spielte sich im Freien ab, hier ist die Ansteckungsgefahr weit geringer: „Wir brauchen uns aber nicht in die eigene Tasche zu lügen – im Winter ist
Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, dass man sich in geschlossenen Räumen vermehrt anstecken wird.
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger, Chef-Virologe der AGES
das Risiko größer“, gibt sich auch der Experte keiner Illusion hin, „wir müssen akzeptieren, dass man sich in geschlossenen Räumen vermehrt anstecken wird.“
Diskotheken, aber auch Familienfeiern auf engstem Raum fördern also in den kalten Monaten die Gefahr einer Ansteckung. Solange kein geeigneter Impfstoff verfügbar ist, bleibt demnach das Abstandhalten die wirkungsvollste Waffe gegen das Coronavirus.
Auch die Grippe macht leider keine Pause
Saisonbedingt werden sich gegen Ende des Jahres zur aktuellen Coronapandemie auch grippale Infekte und gegen Dezember die echte Influenza mischen. Aufgrund der Abstandsregeln und Maskenpflicht in Öffis und Supermärkten könnten die Grippefälle in dieser Saison möglicherweise reduziert werden: „Das hoffen wir. Aber wenn jeder, der Halsweh hat, im Herbst zu Hause bleibt, können wir das Land gleich zusperren“, betont Allerberger.