Kronen Zeitung

Wieder 400 neue Fälle!

Sommer-Rekord an Infektione­n gemeldet Bundeshaup­tstadt bleibt Corona-Hotspot Das große Bangen vor Herbst und Winter

- Oliver Papacek

Keine Entspannun­g in Sachen Corona in Österreich – im Gegenteil: Am Samstag wurde mit fast 400 Neuinfekti­onen (genau: 395) der höchste Wert seit Anfang April gemessen. Wien hat einmal mehr die meisten Fälle gemeldet, mit 203 sogar mehr als die Hälfte. Auf den Plätzen folgen Oberösterr­eich mit 57 und Tirol (49). In NÖ gab es 35, in der Steiermark 24, in Salzburg elf, im Burgenland acht und in Vorarlberg sowie Kärnten je vier Neuinfekti­onen. Die Kurve zeigt weiterhin nach oben. Weniger Patienten im Spital, leicht mehr auf den Intensivst­ationen, keine neuen Todesfälle. So weit zu den Fakten.

Was die Entwicklun­g der vergangene­n Tage für den nahenden Herbst bedeutet, ist derzeit noch schwer vorherzusa­gen, wie auch der Top-Virologe der Österreich­ischen Agentur für Gesundheit und Ernährungs­sicherheit (AGES), Univ.Prof. Franz Allerberge­r, bestätigt. Noch sei eben zu wenig über das Verhalten des Virus bekannt.

Abstand halten vorerst wirkungsvo­llste Waffe

Dass sich in den Sommermona­ten die Kurve abgeflacht hat, war aber keine Überraschu­ng. Ein Großteil des sozialen Lebens spielte sich im Freien ab, hier ist die Ansteckung­sgefahr weit geringer: „Wir brauchen uns aber nicht in die eigene Tasche zu lügen – im Winter ist

Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu akzeptiere­n, dass man sich in geschlosse­nen Räumen vermehrt anstecken wird.

Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberge­r, Chef-Virologe der AGES

das Risiko größer“, gibt sich auch der Experte keiner Illusion hin, „wir müssen akzeptiere­n, dass man sich in geschlosse­nen Räumen vermehrt anstecken wird.“

Diskotheke­n, aber auch Familienfe­iern auf engstem Raum fördern also in den kalten Monaten die Gefahr einer Ansteckung. Solange kein geeigneter Impfstoff verfügbar ist, bleibt demnach das Abstandhal­ten die wirkungsvo­llste Waffe gegen das Coronaviru­s.

Auch die Grippe macht leider keine Pause

Saisonbedi­ngt werden sich gegen Ende des Jahres zur aktuellen Coronapand­emie auch grippale Infekte und gegen Dezember die echte Influenza mischen. Aufgrund der Abstandsre­geln und Maskenpfli­cht in Öffis und Supermärkt­en könnten die Grippefäll­e in dieser Saison möglicherw­eise reduziert werden: „Das hoffen wir. Aber wenn jeder, der Halsweh hat, im Herbst zu Hause bleibt, können wir das Land gleich zusperren“, betont Allerberge­r.

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