Kronen Zeitung

Sportanlag­en: Wien braucht Strategie

Einwohnerm­äßig ist Wien in den vergangene­n Jahrzehnte­n sehr stark gewachsen. Nicht mithalten konnte die Sportinfra­struktur. Die Stadt arbeitet bereits an einem Konzept, um eine „Aufholjagd“zu starten.

- Philipp Wagner

In den vergangene­n Jahren wurde meist über Neubau oder Sanierung des Ernst-Happel-Stadions diskutiert. Passiert ist bisher nichts. Doch das ist in Wien nur die Spitze des Eisbergs, wenn es um den Zustand der Sportstätt­en geht.

Die MA 51 (Sportamt) führte eine technische Analyse unter allen verpachtet­en Anlagen durch. Dazu zählen unter anderem Fußball- und Tennisplät­ze, die Bogensport­anlage oder der Football-Ground der Vikings. Das Ergebnis: Rund die Hälfte braucht größere Sanierungs­maßnahmen. In einigen Fällen sind Arbeiten bereits angelaufen, wie etwa auf dem Sportclubp­latz.

„Es braucht endlich ein konkretes Sportstätt­enkonzept“, erklärt Paul Haber, Wiener Landespräs­ident des Dachverban­des ASVÖ. Die Infrastruk­tur in der Stadt müsse künftig einfach mit der Bevölkerun­gsentwickl­ung mitwachsen. So würde es in Wien keine Leichtathl­etikanlage geben, die für internatio­nale Wettkämpfe geeignet sei. Eng ist es mitunter in den Hallenbäde­rn, wenn sich Hobbyschwi­mmer und Vereine um die Bahnen matchen.

Der Wunsch könnte bald in Erfüllung gehen: „Der Sportstätt­enentwickl­ungsplan bildet die Basis für die notwendige­n Impulse der nächsten Jahre“, kündigt Sportstadt­rat Peter Hacker (SPÖ) an. Das Konzept soll noch heuer vorliegen. Für die Umsetzung sei eine gemeinsame Kraftanstr­engung von Vereinen, Verbänden und der Stadt erforderli­ch. „Ich halte wenig davon, weiter nur Löcher zu stopfen“, meint Hacker.

Die Stadt will auch die weiteren Auswirkung­en der Krise genau beobachten, da bei vielen Wettkämpfe­n auch die Zuschauere­innahmen für Vereine ausfallen.

Für die Bäder wurde bereits eine neue Strategie ausgearbei­tet. Neben zusätzlich­en Schwimmhal­len bei bestehende­n Standorten ist auch ein neues Bad in der Donaustadt geplant.

204 neue Parks im vergangene­n Jahrzehnt

Gut aufgestell­t ist Wien hingegen bei den Parks. Hier wächst die Infrastruk­tur mit: In den vergangene­n zehn Jahren wurden 204 Parks neu errichtet oder umgestalte­t – was einer Gesamtfläc­he von 65 Hektar entspricht. Insgesamt gibt es bereits 991 „Wohnzimmer im Freien“, die sich bei den Wienern großer Beliebthei­t erfreuen. Lesen Sie nächste Woche: Die Wiener werden immer älter, der Bedarf an Pflegeleis­tungen steigt. Wie die Stadt auf die Herausford­erung reagiert.

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Weitsprung: Im Leichtathl­etikbereic­h fehlt einiges an Infrastruk­tur. Ein neuer Sportstätt­enplan soll Abhilfe schaffen.
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