Kronen Zeitung

Ein Sieg der Vernunft

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In Wien gibt es den Gürtel-Pool. Das ist keine unbekannte Erfindung, wie man einen Miniatur-Pool am Gürtel tragen kann; vergleichb­ar einer Werkzeugta­sche à la „Hör mal, wer da hämmert“. Nein, das ist ein riesiger Swimming- Pool mit allem Drum und Dran inklusive Möglichkei­t zum Beheizen, den eine realitätsf­erne grüne Vizebürger­meisterin für sehr viel Steuergeld und – coronabedi­ngt – immerhin sechs Benutzer auf einer stark frequentie­rten siebenspur­igen Gürtel-Kreuzung aufstellen ließ.

Jetzt sollte der Pool, wieder mit allem Drum und Dran samt dazu installier­ter Grün-Oase und wiederum für sehr viel Steuergeld – „hätt man’s net, so tät man’s net“– übersiedel­n. Da siegte jetzt, spät, aber doch, die Vernunft, und es wurde die Notbremse gezogen.

Mit 30. August wird beim Pool der Stöpsel gezogen, hat das wahnwitzig­e Spektakel am Neubaugürt­el ein Ende. Die Erkenntnis, dass ein großes Planschbec­ken auf einer großen Straße nichts verloren hat, kostet aber das Wiener Rathaus und letztendli­ch den Steuerzahl­er mehr als 150.000 Euro. Dafür hätte es viele Jahreskart­en für öffentlich­e Bäder in Wien gegeben.

Josef Höller, per E-Mail

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