U Aufgeflogen

nlängst hab i ma in an Supermarkt a Flaschl Weinbrand kauft“, berichtete Herr L. dem Bezirksrichter. „Und zwar so, dass s mei Frau net siecht. Mei Frau is mitn Wagl vurausgfahrn, i bin hint nachganga und hab des Flaschl Weinbrand glei in mei Aktntaschn gebn. Dann bin i zum Hausdetektiv ganga, den kenn i. Der tuat immer so, wia wann er a Kundschaft war und auf wen wartet. Zu dem bin i hinganga und hab gsagt: ,Herr Hausdetektiv, i gib den Weinbrand glei in mei Aktntaschn, damit eahm mei Frau net siecht. Bei der Kassa gib i eahm dann scho an, weil zahln muass eh alles i.’

,Geht in Urdnung’, hat der Hausdetektiv gsagt und hat wieder so tan, wia wann er a Kundschaft war und auf wen wartert. Bei der Kassa, da bin i vur meiner Frau gstandn, sagt dann de Kassiererin zu mir: ,Bitte, Aktentasche aufmachen.’

Sag i: ,De brauch i net aufmachn.’

Sagt mei Frau: ,Geh, mach kane Gschichtn, mach de Taschn auf.’

,Naa’, hab i gsagt. ,Des hab i wo glesn, ma muass ka Taschn aufmachn.’

,Gehts weida da vurn!’, habn hintn de Frauen gschrian. ,Herst, mach dei Taschn auf!’, hat mei Frau gsagt. ,Dann muass der Hausdetektiv her’, hat de Kassiererin gsagt und hat laut gruafn: ,Herr Hausdetektiv!’

Kummt der Hausdetektiv und sagt: ,Was ruafn S mi denn? Den Moment, wo Se mi ruafn, wissn do alle Leut, dass i der Hausdetektiv bin! Da brauch i scho gar nimmer so tuan, wia wann i a Kundschaft

war und auf wen wartert!

Sagt de Kassiererin: ,Der Herr macht sei Aktntaschn net auf!’

Sagt der Hausdetektiv: ,De braucht er net aufmachn.’ Macht de Kassiererin ihr Ladl zua und schreit: ,Dann ramts de Schüldln weg, wo draufsteht: Bitte, Taschen aufmachen!‘ In dem Augenblick hat mei Frau mei Aktntaschn aufgmacht und hat ma vur alle Leit a riesige Watschn gebn. Der Hausdetektiv is Zeuge, Herr Rat. Der steht draußtn und tuat so, wia wann er auf wen wartert.“

Frau L. („ I hob glaubt, mei Mann hat den Weinbrand gstohln“) hatte auch eine hinter ihr stehende Kundin erwischt. Sie gab sich mit einer Entschuldigung zufrieden.