Kronen Zeitung

Killer-Instinkt

- Peter.moizi@kronenzeit­ung.at

Im Fernsehen flimmerte Novak Djokovics Semifinale von Cincinnati gegen Roberto Bautista-Agut über den Bildschirm, daneben lieferten sich Stammgäste der urigen Stehzeit in Klosterneu­burg eine hitzige Tennis-Diskussion. Wie weit kommt Dominic Thiem bei den US Open? „Bei ihm ist vieles drinnen, aber Nummer eins wird Thiem nie“, behauptete der Vorarlberg­er Alex, sein Kumpel Kurt konterte: „Schafft er! Und New York gewinnt Dominic auch . . .“

Eine kühne Prognose. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Thiem seine Generalpro­be total vermasselt hat. Keine Spur von einer Topform, auch die Begleiters­cheinungen sind ungewohnt. Keine Fans, kein Freiraum. Als Rückzugsor­te gibt es nur das Hotelzimme­r und eine Suite am Centercour­t, wo Physiother­apeut Alex Stober seinen Massagetis­ch aufstellt hat. „Corona-Securitys“überwachen die Anlage in Flushing Meadows wie ein Hochsicher­heitsgefän­gnis. Wer aus der Blase flüchtet, wird ausgeschlo­ssen.

Die US Open werden also doppelt interessan­t. Nicht nur der beste Tennisspie­ler wird den Titel gewinnen, sondern auch derjenige, der sich am wenigsten von den kuriosen Umständen ablenken lässt. Ein Mentalität­sMonster ist gefragt, Profis mit dem berühmten KillerInst­inkt. Für Thiem eine Chance, in die nächste Liga aufzusteig­en. Doch diese Eigenschaf­ten sprechen vor allem für einen Spieler: Novak Djokovic!

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