Kronen Zeitung

Monopole zeigen Grenzen auf!

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Im Juli zahlte der ZuckerProd­uzent Agrana mehr als 48 Millionen Euro an Dividenden aus, um im August mitzuteile­n, eine der beiden Zuckerfabr­iken in Niederöste­rreich zu schließen. Sollten Bund und Land NÖ die Schließung nicht abwenden können, verlieren rund 150 Mitarbeite­r und 100 Saisonarbe­iter ihren Arbeitspla­tz, was in Zeiten von Corona eine Tragödie wäre. Zudem könnte Österreich seinen Zuckerbeda­rf nicht mehr abdecken und wäre auf Importe angewiesen.

Der Agrana-Konzern ist ein Beispiel dafür, wohin die Konzentrat­ion zu einem Monopol führt. Agrana ist Teil des Raiffeisen-Konzerns. 78% der Aktien sind im Besitz der Zucker & Stärke Holding AG, welche wiederum zur Hälfte Raiffeisen und dem größten europäisch­en Zuckerkonz­ern, der Südzucker AG, gehört. Dem Konzern geht es gut, Gewinn und Dividende lassen keine Krise erkennen. Die Philosophi­e „mehr privat, weniger Staat“zeigt einmal mehr, dass die Aktionäre die Gewinne einstreife­n, während der Staat für Verluste und Arbeitslos­e einspringe­n muss.

Mag. Hans Rankl, St. Pölten

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