Firmen verzichten auf ihre Weihnachtsfeiern
Gerade hat die Regierung private Partys über 50 Personen untersagt. Schon zuvor war für viele Firmen klar: Große Weihnachtsfeiern gibt es nicht. Leidtragende sind nicht zum ersten Mal die Wirte. Sie suchen Alternativen.
Es muss klar sein: An der Bar stehen und Runden trinken spielt’s halt heuer nicht. Es spricht aber nichts gegen ein Essen.
Mario Pulker, Sprecher der Gastronomie in der WKO
Schweren Herzens haben wir erst vor wenigen Tagen die Weihnachtsfeier 2020 abgesagt.“Wie beim Wiener Technologiekonzern Frequentis klingt bei allen Unternehmen auf „Krone“Anfrage Wehmut mit. Auch der Villacher Technologiekonzern Infineon wird heuer keine Weihnachtsfeiern durchführen, dasselbe gilt für den Tabakkonzern JTI oder den Bierproduzenten Ottakringer.
Enttäuschte Mitarbeiter, enttäuschte Chefs, enttäuschte und in ihrer Existenz bedrohte Wirte. „Es gibt sehr viele Stornierungen. 70 Prozent und mehr“, sagt Sprecher Mario Pulker. Schon in „normalen“Jahren sind Firmenfeiern für viele Gastronomiebetriebe ein wichtiger Beitrag für eine positive Bilanz. Nach coronabedingten Betriebsschließungen und Einschränkungen hofften viele umso mehr auf einen ausgebuchten Jahresabschluss.
Pulker appelliert an die
Firmen, nicht alles abzusagen. „Es gibt auch sichere Weihnachtsfeiern. Einzelne Abteilungen können zu einem schönen Menü kommen.“Was nicht gehe, seien wilde Partys und Alkoholgelage.
Das sehen auch die Unternehmen so und suchen Alternativen: „Wir wollen gerade in dieser Zeit des „social distancing“eine Möglichkeit finden, wie wir in kleinen Gruppen zusammenkommen können“, heißt es beim Tabakkonzern JTI. Getränkehersteller Vöslauer verlegt die Feier aus dem Thermalbad Vöslau nach draußen, damit „die Kollegen bei alkoholfreien GePunkt
tränken plaudern können.“Bei Ottakringer will man den Mitarbeitern mit „kleinen Aufmerksamkeiten Danke sagen, die hoffentlich Freude bereiten.“
Bei vielen anderen Unternehmen ist die Unsicherheit groß. „Die momentane Entwicklung lässt keine Planung zu“, heißt es von Versicherer Merkur. In einem
jedoch herrscht bei allen Einigkeit: „Die Sicherheit unserer Mitarbeiter ist das höchste Gut“, so Eva Wohlschlager von Philip Morris.