Palästinenser beklagen Verrat
Nach Einigung auf Friedensschluss zwischen Israel und dem Golfstaat Bahrain:
JERUSALEM/RAMALLAH/TEHERAN/MANAMA. Auf scharfe Kritik stößt die unter US-Vermittlung zustande gekommene Einigung auf ein Friedensabkommen zwischen Israel und dem Golfstaat Bahrain bei den Palästinensern. Sie beklagen einen „Verrat an Jerusalem, der Al-Aksa-Moschee und der palästinensischen Sache“.
Die Führung der Palästinenser drückte in einer Stellungnahme ihre „starke Ablehnung und Verurteilung“der Vereinbarung aus. Das Abkommen „legitimiere die abscheulichen Verbrechen der israelischen Besatzungsmacht
an unserem palästinensischen Volk“, heißt es in der Stellungnahme weiter.
Das Außenministerium in Ramallah im Westjordanland teilte weiters mit, dass der palästinensische Gesandte
im Königtum Bahrain zu Konsultationen zurückgerufen worden sei.
Und der Sprecher der radikalislamischen Terrororganisation Hamas, die den palästinensischen Gazastreifen beherrscht und sich immer noch die Vernichtung Israels auf die Fahnen geschrieben hat, erklärte, dass die Normalisierung der Beziehungen arabischer Länder mit Israel der palästinensischen Sache schweren
Schaden zufüge und die israelische Besatzungspolitik unterstütze.
Israels Premier Benjamin Netanyahu hingegen sprach von einer neuen „Ära des Friedens“, nachdem vor Kurzem auch die Arabischen Emirate einen Friedensvertrag mit Israel angekündigt haben. Bisher hatten von den arabischen Staaten nur Jordanien und Ägypten Friedensverträge mit dem jüdischen Staat.