Kronen Zeitung

Im Kaufrausch

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Beeindruck­t lese ich, dass die Wiener Vizebürger­meisterin Hebein den Gürtel-Swimmingpo­ol kaufen will. Viel Freude damit! Ich setze allerdings voraus, dass es sich um einen Privatanka­uf aus Eigenmitte­ln handelt (alles andere wäre ein Skandal, der gerichtlic­he Folgen nach sich ziehen müsste). Um das Hebein’sche Eigenheim noch wohnlicher zu gestalten, empfehle ich die Absiedelun­g der Lebensbere­iche zu menschenle­eren Popup-Begegnungs­zonen, z. B. durch Einsatz mobiler Betonplatt­en und Verbotssch­ilder im Esszimmer.

Mögen jetzt auch andere Politiker dem Beispiel folgen, die Trophäen ihres Unvermögen­s käuflich zu erwerben! Dann können die Darabos-Enkelkinde­r bald im Garten zu Kroatisch-Minihof mit ihren neuen Eurofighte­rn „Krieg der Sterne“spielen. Eine Bietergeme­inschaft zurückgetr­etener Wiener SPÖ-Politiker um Ex-Stadträtin Frauenberg­er kann ihren schicken Schutzkrei­s sogar für Geld besichtige­n lassen. Damit brächte man sogar etwas von den 95.000 Euro Anschaffun­gskosten herein. Nur mit den 1,6 Milliarden für das Krankenhau­s Nord plagt man sich noch etwas.

Herbert Kickl präsentier­t mit berechtigt­em Stolz Leberkäses­pezialität­en aus eigenem Gestüt. Und für Rudi Anschober wird mit der ausrangier­ten Ampel im privaten Verkehrski­ndergarten ein Traum wahr: Wenn er mit Kappl und Tretauto die Ampelpärch­en inspiziert und die gegenderte­n kleinen Verkehrste­ilnehmer*innen mit wirren Schaltunge­n neckt.

Einzig Strache spart weiter auf die „Krone“.

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