Grüne kämpfen um Platz zwei
Wahlauftakt im Sigmund-Freud-Park Avancen an SPÖ, Kritik an der ÖVP
„Der Bürgermeister nach der Wien-Wahl ist gesetzt, und der heißt Ludwig. Aber nur mit Birgit Hebein gibt es die Garantie, dass die Stadt auch weiterhin grün bebaut wird“, sagte Vizekanzler Werner Kogler zum Wahlkampfauftakt der Wiener Grünen am Samstag im Sigmund-Freud-Park. Es gehe um Platz zwei.
Neben ihm war die gesamte grüne Regierungsspitze anwesend, um Spitzenkandidatin Brigit Hebein in ihrem Vorhaben zu unterstützen, „Wien angstfrei und weiterhin lebenswert zu machen“. Natürlich will Hebein weiter Vizebürgermeisterin bleiben. Ihre größte Konkurrenz sehen die Ökos in der ÖVP. Das in Flammen aufgegangene Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos war dann das Eingangsthema von Hebeins Rede. „Die Diskussion um die Aufnahme von 100 Kindern in Wien, die dort nun alles verloren haben, gibt es nur, weil gerade Wahlkampf ist“, attestierte sie. Den Türkisen sei es wichtiger, 100 Stimmen von der FPÖ zu fischen, als 100 Leben zu retten. „Aber das wollen wir als Grüne nicht. Diese Wahl entscheidet, worum es geht: Um Menschlichkeit oder um Meinungsumfragen“, betonte Hebein.
Sie wolle ein Wien, das für alle Einwohner angstfrei und lebenswert sei. Vizekanzler Kogler fungierte als Vorredner und übte lautstarke Kritik – anders als im Parlament – am türkisen Regierungspartner im Bund.
Als Koalitionspartner in der Stadt wollen die Grünen auf jeden Fall die LudwigSPÖ behalten. „In den letzten Jahren haben wir zusammen viel erreicht. Machen wir Fehler? Ja. Doch nur diejenigen, die nichts machen, machen keine Fehler“, so die Vizebürgermeisterin. Das Wahlziel verriet der grüne Abgeordnete David Ellensohn: „Wir wollen das beste grüne Ergebnis in der Geschichte erzielen.“
Wir haben mit der SPÖ viel geschafft. Die Roten sind sehr bemüht, aber bei gewissen Themen zu geduldig.“
Vizebürgermeisterin Brigit Hebein