Der Himmels-Stürmer
Lorient-Legionär Grbic trifft nach A-Teamdebüt im französischen Aufsteiger-Duell auf Lens „Ich wurde geholt, um Tore zu schießen“
Bei seiner Vorstellung sprang er aus einem Flugzeug, „steuerte“mit dem Fallschirm Lorient an, wo er mit der orangen Klub-Fahne landete.
Auch wenn’s ein Double war („So etwas würde ich nie machen“) – es ist weiterhin sinnbildlich für den Höhenflug von Adrian Grbic. Gab’s für den 24-Jährigen, der heute in der Ligue 1 Lens empfängt, doch zuletzt in der Nations League erstmals A-Team-Ehren. „Ein Traum – vor allem, weil ich in beiden Spielen eingewechselt wurde“, so der Wiener, der ab der U16 in allen ÖFB-NachwuchsAuswahlen stürmte. Und nun auch mit den „Großen“zur EM will. „Klar mein Ziel.“Wie im Vorjahr mit der U21, deren Teamchef Werner Gregoritsch er nach leichtem Herzinfarkt sofort schrieb. „Ich fragte, ob’s ihm schon besser geht. Das freute ihn sehr.“
„Gregerl“würd’s auch freuen, wenn Lorients 10Mio.-Rekordtransfer nach dem Einstands-Tor weiterhin trifft. Etwa heute gegen Lens (dort war Ex-Austrianer Blanchard einst Sportchef), das als Zweiter hinter Zweitliga-Champ Lorient aufstieg. Adi kennt den Gegner, spielte letzte Saison mit dem Ligue-2-Fünften Clermont zweimal 1:1, schoss je eines seiner 17 Tore. „Aber Lens ist nun anders, hat sich mit zig Neuen verstärkt.“
Bestens eingelebt
Grbic taugt’s bei den „Hechten“. „Wir frühstücken, essen beim Klub, haben hier alles.“Die französische Kleinstadt an der bretonischen Küste sei stressfrei. „Man riecht sogar die Meeresluft“, erzählt der Wiener, der im Sommer daheim und in Kroatien urlaubte. Und zwar mit seiner Freundin, die bald in die zwischen Trainingsareal und Stadion, mit Blick auf das Meer gelegene Wohnung nachkommt. Und so Adis Karriere-Höhenflug hautnah erleben kann.