Bildung: Nachhilfe ist dringend nötig!
Nicht nur Corona und das damit verbundene Homeschooling stellten eine Herausforderung für Eltern und Schüler dar. Ein hoher Bedarf an Nachhilfe und Migrationsprobleme sind nur weitere zwei Baustellen.
Die Corona-Krise stellte besonders die Schulen und Kindergärten vor herausfordernde Zeiten. Homeschooling bedeutete vor allem für die Eltern einen hohen Organisationsaufwand und zusätzliche Belastung. Und obwohl die Stadt Wien während der Corona-Krise 5000 Laptops für Schulkinder bereitgestellt hatte, blieb die Aufgabe der Eltern, das Lehrpersonal zu ersetzen. Ein Viertel der Erziehungsberechtigten gab an, mit den Online-Aufgaben ihrer Schulkinder nicht zurechtzukommen. Auch der Bedarf an zusätzlicher Nachhilfe ist deutlich gestiegen. Mit der zweiwöchigen vorbereitenden Sommerschule für Kinder, die sich besonders schwer in Deutsch tun und bei denen coronabedingt Aufholbedarf besteht, wurde Unterstützung angeboten. Ob das ausreicht, wird sich erst zeigen.
Davon abgesehen wurden große Investitionen in die Bildung gesteckt. 1,8 Milliarden Euro waren es 2019. Mehr als 160 Millionen Euro werden in den Neubau und die Erweiterung von Schulstandorten investiert.
Und: Bis Ende 2022 werden alle Wiener Mittelschulen und Berufsschulen mit WLAN ausgestattet sein. Dabei werden in den Schulklassen „Accesspoints“geschaffen und auch digitale Werkzeuge entwickelt, die modernes Lernen fördern.
Seit September gibt es auch die Gratis-Ganztagsschule. Insgesamt 70 dieser Einrichtungen für 4000 Schüler gibt es bereits in Wien. „Die Wahl der Nachmittagsbetreuung ist nach wie vor ein heikles Thema. So ist ab Herbst zwar die verschränkte Ganztagsschule gratis – nicht aber die offene Schule“, kritisiert die ÖVP Wien. Auch Horte bleiben kostenpflichtig.
Der zunehmende Anteil an Kindern aus nicht deutschsprachigen Familien (60,1 Prozent der Kinder in Betreuungseinrichtungen, und in Schulen sind es knapp die Hälfte) stellt zusätzliche Herausforderungen an Lehrer und Mitschüler. Aufholbedarf gibt es demnach nicht nur bei Schülern, sondern auch bei der Stadtregierung.
Lesen Sie nächste Woche: Die Integrationsproblematik verschärft sich. Nicht nur die Krawalle in Favoriten zeigen kulturelle Gräben in Wien auf.