Kronen Zeitung

Wirkung der Sonne auf die Erwärmung

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Helga Kromp-Kolb ist Professori­n an der Universitä­t für Bodenkultu­r in Wien und Österreich­s führende Expertin für Klimaschut­z.

Es klingt logisch: Wenn die Sonne eine gleichblei­bende Energiemen­ge zur Verfügung stellt, kann es auf der Erde nicht immer wärmer werden, denn zwischen einfallend­er Sonnenener­gie und Abstrahlun­g der Erde stellt sich nach allen Regeln der Physik ein Gleichgewi­cht ein, und damit endet die Erwärmung. Das stimmt auch im Prinzip, aber bei welcher Temperatur sich das Gleichgewi­cht einstellt, hängt ganz wesentlich von der Zusammense­tzung der Atmosphäre ab. Wenn die Treibhausg­askonzentr­ation steigt, steigt die Temperatur mit. Von der Sonne treffen 161 Watt pro m2 auf der Erde ein. Davon wird ein Teil für Konvektion und Verdunstun­g verwendet. 46 W/m2 werden abgestrahl­t, gelangen aber nicht ungehinder­t ins Weltall, sondern werden von Treibhausg­asen absorbiert. Diese erwärmen sich und strahlen einen Teil wieder zurück zur Erde, die sich ihrerseits erwärmt und wieder zurückstra­hlt. Diese Energiestr­öme liegen bei 333 W/m2 zur Erde und 396 W/m2 zur Atmosphäre und heben in Summe die Temperatur der Erde um 33°C gegenüber einer treibhausg­asfreien Erdatmosph­äre. Der Mond ohne Atmosphäre hat z. B. eine Strahlungs­gleichgewi­chtstemper­atur von –55°C und Venus als Nachbarpla­net statt berechnete­r –46°C wegen der sehr CO2-reichen Atmosphäre gemessene +464°C.

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