DATEN & FAKTEN
Das Fußfesselprogramm wurde im September 2010 gestartet. Über 7000 Häftlinge verbrachten mittlerweile einen Teil ihrer Strafen – derzeit mit einer Begrenzung von einem Jahr, Verlängerungen auf 18 oder gar 24 Monate sind von der Justiz bereits angedacht – in Freiheit.
„Und gleichzeitig unter totaler Überwachung“, wie NEUSTART-Sprecher Andreas Zembaty betont. Die Vorgaben für die Betreffenden seien „nämlich sehr umfangreich – und streng“. Bereits im Vorfeld müssen sie einen fixen Arbeitgeber gefunden haben und über die Möglichkeit verfügen, bei einer vertrauenswürdigen Person zu wohnen. „Und dann wird genau festgelegt, wie viel Zeit sie außerhalb ihrer Dienststelle und ihres Zuhauses verbringen dürfen. In der Regel sind es nicht mehr als ein paar wenige Stunden pro Woche – die für Arztbesuche , Treffen mit Bewährungshelfern oder Einkäufe verwendet werden sollen.“Alkohol zu trinken und Partys zu feiern sei „natürlich verboten“.
Bei Nichteinhaltung der Regeln folge eine rasche Rückstellung hinter Gitter: „Was bislang allerdings bloß bei fünf Prozent der verurteilten Täter notwendig war.“Und ohnehin wird Zembaty nicht müde, auf die enormen Resozialisierungserfolge des Fußfesselprogramms – durch das der Staat bislang übrigens 10 Millionen Euro einsparen konnte – zu verweisen: „Nur 1,4 Prozent der ,Klienten‘ wurden danach rückfällig.“Also um ein Vielfaches weniger als Menschen, die bis zum Ende ihrer Strafen in Gefängnissen untergebracht blieben.