Kronen Zeitung

„Blut, Schweiß und Tränen“

TV-Star Silvia Schneider über Sammelwut, reinigende Trennungen und Gummistief­el

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Sie haben mich zum Antiquität­en-Stöbern eingeladen!

Ich bin die volle Nostalgike­rin. Ich tauche hier wirklich gerne ein, hole mir Inspiratio­n von Entwürfen von damals und schwelge dann auch immer in meinen eigenen Kopfkinoge­schichten. Bei uns fühlt sich die ganze Familie wahnsinnig hingezogen zu alten Sachen und dem Geist, der sie umgibt. Hinzu kommt, dass meine Mutter gerne auf Flohmärkte geht und nicht aufhören kann, alte Dinge neu zu kaufen. Diese Leidenscha­ft muss ich von ihr haben. Dann werden Sie aber viel Platz brauchen.

Ja, das ist furchtbar. Man trennt sich halt so schwer. Und es gibt so viele schöne Sachen. Warum neu kaufen, wenn die Designs von früher so großartig waren? Aber man darf nicht in seiner Sammelwut ersticken. Ich habe auch gelernt, mich von Dingen zu trennen, das ist schon auch sehr reinigend.

Wie sieht’s denn bei Ihnen daheim aus?

Ich habe in dieser CoronaZeit so wie viele Österreich­er den vollen Rappel gehabt, mich neu einzuricht­en. Habe ausgemalt, neu tapeziert, umgestellt. Ich habe einen Mix aus Alt und Modern. Meine Wohnung sieht so aus, als würde eine 82Jährige drinnen leben – mit ihrer 14-jährigen Enkelin.

Und wer von den beiden sind jetzt Sie?

(lacht) Gute Frage. Eines weiß ich aber: Ich kann es kaum erwarten, dass ich 85 Jahre alt bin, mir dann alle Mätzchen, Eskapaden und Attitüden erlauben kann und nur noch von Kopf bis Fuß lavendelfa­rbig gekleidet durch die Innenstadt flaniere. Das stell ich mir so richtig großartig vor.

Das klingt, als würde jetzt ein Druck auf Ihnen lasten, einem Image zu entspreche­n.

Nein, das gar nicht. So wie ich mich präsentier­e, so bin ich. Es gibt nur sehr viele Seiten von mir (lacht). Die öffentlich­e Silvia kriegt halt die eine Seite zu sehen, und die andere Seite die Silvia, die im Wald mit Gummistief­eln herumlauft. Ich finde, die Mischung macht’s.

Morgen startet Ihre eigene Kochshow, Sie tanzen bei „Dancing Stars“, sind eine erfolgreic­he Designerin. Ist Ihnen Ihr Erfolg manchmal ein bisschen unheimlich?

Ich finde ja gar nicht, dass ich so erfolgreic­h bin. Ich mache viele Dinge, weil ich einen Spaß dran habe. Ich würde sagen, es ist eine Mischung aus Glück und viel harter Arbeit. Und alles, was an der Oberfläche nach Glamour und Erfolg aussieht, ist im Hintergrun­d viel Blut, Schweiß und manchmal auch Tränen. Ich freue mich, wenn ich andere Menschen inspiriere­n kann, denn das ist es, was am Ende zählt.

 ??  ?? Silvia Schneider beim Stöbern im Antiquität­engeschäft Vetter in Wien-Landstraße – ab morgen heißt es von Montag bis Freitag „Silvia kocht“um 14 Uhr in ORF 2.
Silvia Schneider beim Stöbern im Antiquität­engeschäft Vetter in Wien-Landstraße – ab morgen heißt es von Montag bis Freitag „Silvia kocht“um 14 Uhr in ORF 2.
 ??  ?? Schneider im Glück: Vielleicht darf’s doch noch eine kleine Silvia-Porzelland­ose sein?
Schneider im Glück: Vielleicht darf’s doch noch eine kleine Silvia-Porzelland­ose sein?
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