Die Revolution der Frauen
In Weißrussland geht es richtig zur Sache: Der letzte Diktator Europas sieht seine Macht gefährdet und geht mit aller Härte gegen Demonstranten vor. Tote, Polizeigewalt, verschleppte Oppositionelle – alles dabei. Aber anders als sonst sind die führenden Gesichter der Rebellion weiblich. Das bringt eine spannende, neue Dynamik ins Spiel.
Wir haben in der CoronaKrise gesehen, dass Länder unter weiblicher Führung sehr gut durch die Pandemie navigiert wurden – siehe Neuseeland, Deutschland oder Finnland. Verglichen mit doch sehr patriarchalen Politikern wie Donald Trump, Jair Bolsonaro und Boris Johnson, wird der Kontrast umso stärker sichtbar. Es wird langsam klar, dass die alte, doch sehr männliche Mentalität, so lange auf ein Problem einzuprügeln, bis es weggeht, im 21. Jahrhundert immer seltener funktioniert. Umso besser, dass Frauen jetzt die Revolution in Weißrussland leiten und von Anfang an dabei sind, wenn dort eine echte Demokratie entsteht.
Die zentrale Frage ist: Wird das Vorhaben gelingen? Es kann natürlich sein, dass der zu Hilfe eilende russische Präsident Putin die Revolution über den Haufen wirft und die männerdominierte Politik dort klinisch noch ein paar Jährchen am Leben erhält. Aber die Zivilgesellschaft bemerkt immer mehr, dass die Zukunft weiblich(er) ist. Dieser Wandel ist nicht aufzuhalten, auch wenn sich ein paar Idioten dagegen wehren.