Koalitionszwist im Kleinen
8. BEZIRK Eine „Versöhnung“innerhalb der Grünen macht in der Josefstadt das Rennen spannend. Geeint könnte die Ökopartei nun der ÖVP gefährlich werden.
In der Josefstadt wird in diesem Jahr alles auf einen Zweikampf zwischen der amtierenden ÖVP und den Grünen hinauslaufen. Das Duell birgt Brisanz, denn die beiden Parteien sind in der Bundesregierung in einer Koalition. Wie auf Bundesebene gibt es auch im kleineren Rahmen derzeit Spannungen. Die Ursprünge dafür liegen auch schon einige Jahre zurück, denn schließlich war der 8. Bezirk bis 2010 in grüner Hand.
Wie so oft führte schließlich eine Parteispaltung bei den Grünen zu einem Machtwechsel. Der ehemalige Bezirksvorsteher Heribert Rahdjian trat 2010 mit eigener Liste zur Wahl an und schaffte auf Anhieb über 10 Prozent. Stimmen, die den Grünen abgingen. Seit zehn Jahren heißt die Bezirkschefin Veronika Mickel von der ÖVP – mit einigermaßen komfortablem Vorsprung auf Grün und Rot. In diesem Jahr könnte es jedoch eng werden. Die Grünen
haben sich versöhnt, Rahdijan ist sogar wieder auf der grünen Liste zu finden. Auch die Themen in der Josefstadt sind durchaus spannend. So fordern alle Parteien mehr Grünraum im Bezirk, denn die Josefstadt hat mit Abstand den geringsten Anteil aller Wiener Bezirke. Durch die dichte Verbauung wird sich ein neuer Park nicht einfach realisieren lassen. Auch die Parkplatzsituation ist nicht gelöst, und der Bezirk liegt im Clinch mit der Stadtregierung bezüglich Anrainerparken. In diese Angelegenheit könnte bald Bewegung kommen.