Kronen Zeitung

Sanierung vierfach überteuert

„Horror-Handwerker­rechnung“im Gemeindeba­u Gutachten zeigt nun auf:

- Alex Schönherr

Die Geschichte schlug im August Wellen: Gemeindeba­umieterin Beatrix Frint sollte für verpfuscht­e Malerarbei­ten im Stiegenhau­s fast 800 Euro bezahlen. Darin enthalten: ein „Corona-Zuschlag“von 133 Euro (!). Das Gutachten einer Sachverstä­ndigen stellt nun fest: Die gesamten Arbeiten sind insgesamt keine 200 Euro wert.

Die Floridsdor­fer Bezirkspar­tei WIFF, die die Mieterin unterstütz­t, hat die MiniInstan­dsetzung durch die Zivilingen­ieurin Susanne Steffel-Rötzer untersuche­n lassen. Ergebnis: Für das bisschen Spachteln und Pinseln seien sowohl die verrechnet­e Arbeitszei­t als auch das Material viel zu überteuert angesetzt. Und: „Der Corona-Zuschlag für Arbeiten im Freien ist abzulehnen“, heißt es im Gutachten.

Die Arbeiten könnten mit Abständen durchgefüh­rt werden, Handschuhe seien auch vor der Corona-Zeit zu tragen gewesen. Fazit: Der Mieterin wären maximal 182 Euro (ohne Steuer) anzulasten gewesen. Und nicht fast 800 Euro! Also viermal so viel. (Frau Frint muss die Malerei im Stiegenhau­s deshalb selbst bezahlen, weil hier der Treppenlif­t ihres verstorben­en Mannes montiert war und die Abnahme Spuren hinterlass­en hat).

WIFF-Bezirksrat Oskar Turtenwald will den Staatsanwa­lt einschalte­n: „Das sieht für mich nach Betrug aus.“Ohne etwas zu unterstell­en: Vor Jahren hatten Werkmeiste­r mit korrupten Handwerker­n gemeinsame Sache gemacht und sich eine goldene Nase verdient. Ein Mega-Skandal. Die Hausverwal­tung hat Frau Frint das Geld mittlerwei­le abgebucht. Die Mieterin ist schockiert.

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 ??  ?? Mieterin Beatrix Frint und Bezirksrat Turtenwald zeigen, wo die Maler geweißt haben. Die Titelgesch­ichte (li.) schlug im August Wellen.
Mieterin Beatrix Frint und Bezirksrat Turtenwald zeigen, wo die Maler geweißt haben. Die Titelgesch­ichte (li.) schlug im August Wellen.

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