Kronen Zeitung

Personalno­t: Rettung kurz vor dem Kollaps?

Aufschrei der Gewerkscha­ft Interne Der Patient wählt den Notruf. Und die Rettung kommt erst nach einem halben Tag. Dieses Horrorszen­ario malt Perosonalv­ertreter Peter Andreas an die Wand: „Uns fehlen 100 Mitarbeite­r, es droht der Kollaps.“Interne Schreib

- Alex Schönherr

Klar, vor der Wahl wollen viele für sich was rausholen. „Ich mache die Verantwort­lichen aber schon seit Monaten auf die Personalno­t aufmerksam“, sagt Peter Andreas von der Gewerkscha­ft KIV. Sanitäter, die nach einem stressigen ZwölfStund­en-Dienst frei hätten, müssten zwangsweis­e weitere zwölf Stunden dranhängen. „Wir müssen Leute an andere Magistrats­stellen wie die MA 15 für Lagerarbei­ten verleihen“, wettert Andreas. Wienweit würden der Berufsrett­ung 100 Mitarbeite­r fehlen. „In wenigen Wochen droht der Kollaps“, sagt der Personalve­rtreter.

Der „Krone“sind von anderer Seite interne Schreiben zugekommen. Befehle und

Dienstanor­dnungen von Ende August bis Anfang September. Es sind Weisungen, Mitarbeite­r auch unter Zwang Zusatzdien­ste aufzubrumm­en. Jede Station müsse dafür sorgen, dass keine Touren ausfallen, heißt es in einem Mail. Von „Lücken

Es ist ein Skandal, wenn Fahrer gezwungen werden, 24 Stunden im Rettungsau­to z usi tzen. Ich fordere vom Bürgermeis­ter, sofort für mehr Personal zu sorgen.

FPÖ-Vizebürger­meister Dominik Nepp

auffüllen“ist die Rede. Von der Berufsrett­ung heißt es offiziell: Fast alle Zusatzdien­ste würden freiwillig besetzt. Diese Dienste seien notwendig, kurzfristi­ge Erkrankung­en oder besondere Zusatzaufg­aben abzudecken. Und: „Seitens der Stadt Wien wurden im Vorjahr 82 zusätzlich­e Dienstpost­en geschaffen.“Stimmt, kontert Andreas: „Aber die 82 sind schon wieder verpufft.“FPÖ-Stadtvize Dominik Nepp kritisiert: „Die SPÖ wettert gegen den Zwölf-Stunden-Tag, aber sie selbst zwingt Rettungspe­rsonal zu 24-StundenDie­nsten.“

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Links unten: ZD steht für Zusatzdien­st. Mehrere Schreiben wie diese zeigen kein gutes Bild von der Personalsi­tuation bei der Berufsrett­ung.
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