Homeoffice: Der Trend hält weiter an
Die Politik wirbt für das Arbeiten von zu Hause. Ein Rundruf bei Betrieben zeigt: Wer kann, hält ohnehin daran fest.
Zu Hause sind die Mitarbeiter weniger produktiv. Und überhaupt: Dafür fehlen uns die techni
Voraussetzungen.“Jahrelang standen Vorurteile der Arbeit von zu Hause im Weg. Nur wenige, wie Flugzeugbauer FACC, setzten schon vor der Krise auf mobile Lösungen – „individuell angepasst und auf Abteilungsebene abgestimmt“.
Dann kam Corona – und die Hälfte der Arbeitnehmer war im Homeoffice. Acht von zehn Unternehmen gehen laut Berater Deloitte davon aus, dass Homeoffice auch nach Corona stärker nachgefragt wird. In einem
„Krone“-Rundruf zeigt sich ein Sichtwechsel bei den Arbeitgebern: „Wir waren, was das Thema betrifft, eher skeptisch. Jetzt finden wir die Zusammenarbeit über alle Plattformen fantastisch“, sagt Roland Pedak, Linzer Versicherungsunternehmer mit Büros in Europa.
Aus der Not werde eine Tugend, glaubt der Wiener Agenturchef Lukas Leitner: „Über Meetings mit mehreren Stunden Anfahrtszeit oder gar eine Flugreise werden wir uns denken, wie seltschen sam ineffizient wir waren.“Trotz gut funktionierender Technik bleibt im Homeoffice eines auf der Strecke: „Der persönliche Kontakt, das gemeinsame intensive Arbeiten an einem Projekt, das informelle Treffen bei einem Kaffee“, heißt es beim Autozulieferer MIBA.
Auch zwei Drittel der Arbeitnehmer wollen einer Umfrage zufolge weiter vermehrt im Homeoffice arbeiten. Allerdings: Im Gegensatz zu anderen Ländern fehlt in Österreich ein Gesetz.
Unklar ist etwa, wer für Kosten wie Internet aufkommt und wann ein Unfall als Arbeitsunfall gilt. Am Freitag wollen Arbeitsministerium und Sozialpartner darüber verhandeln.
Homeoffice verhindert Infektionen. Aber es sind noch viele rechtliche Fragen offen – etwa der Versicherungsschutz.
Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl