Regierung will eine Million Euro Soforthilfe für Ukraine
Präsident Wolodimir Selenskij heute erstmals in Wien
WIEN/KIEW. Der Konflikt in der Ostukraine wird gemeinhin als „vergessener Konflikt“angesehen. Heute findet der Besuch des Staatspräsidenten Wolodimir Selenskij in Wien statt. Und wie die „Krone“erfuhr, wird der Ministerrat am Mittwoch eine Million Euro Soforthilfe aus dem Auslandkatastrophenfonds bereitstellen.
„Die Ukraine, ein Land in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, leidet weiterhin stark unter einer humanitären Krise im Osten des Landes, die sich durch die Corona-Pandemie noch weiter verschärft hat. Es ist daher unsere Verantwortung, den Ukrainern weiterhin zu helfen in dieser Notsituation“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Die im Ministerrat zu beschließende eine Million Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds wird zur Hälfte vom Roten Kreuz und zur Hälfte von österreichischen Nicht-Regierungsorganisationen zur Linderung der humanitären Notsituation in der Ukraine zur Verfügung gestellt.
„Die Ostukraine ist für uns keine vergessene Krise, sondern ein Brennpunkt innerhalb Europas, auf den wir wachsam blicken. Hilfe vor Ort ist in dieser schwierigen Situation für uns eine Selbstverständlichkeit“, so Außenminister Alexander Schallenberg.
Präsident Selenskij, der heute seinen ersten Wien-Besuch antritt, wird auch eine Bitte an den Kanzler richten. Der Platz, der bei einer Umgestaltung vor der Barbarakirche in Wien entsteht, möge „Ukraine-Platz“heißen. Hintergrund ist die Rolle der Kirche als ältestes und wichtigstes Zentrum des Ukrainertums in Österreich.