Kronen Zeitung

Dreikampf um die Fluggäste in Wien

Nur noch AUA, Ryanair und Wizz haben hohe Marktantei­le Ticketprei­se dürften sinken

- CE

„Wien ist zu einem Drei-Airline-Markt geworden“, beschreibt Wizzair-Chef Jozef Varadi die coronabedi­ngte Änderung der Konkurrenz. Seit Jänner haben nur Wizz- und Ryanair Marktantei­le gewonnen, AUA bleibt voran. Dennoch dürften Tickets 10–20% billiger werden. Viele warten noch auf Ticket-Rückerstat­tungen.

Aktuell seien etwa KLM, Iberia und Vueling besonders säumig, kritisiere­n Konsumente­nschützer. Auch jene, die über Internetpl­attformen wie Opodo gebucht hatten, müssen vielfach warten, weil sie zwischen Internetve­rmittler und Airline „herumgesch­ickt“werden. Die AUA hat per Ende August weitgehend alle Ansprüche ausbezahlt. Wizz hat dies ebenfalls bereits getan, so Varadi.

Für die kommenden Monate rechnet er mit Ticketakti­onen, um Passagiere in die Flieger zu locken.

Wegen der ständig wechselnde­n, in jedem Land anderen Reisebesch­ränkungen zögern die Kunden nach erholtem Geschäft im Sommer wieder. Seine Airline konnte ihren Marktantei­l in Wien von Jänner bis August von 8% auf 15% verdoppeln, Ryanair/Lauda legte gar von 11% auf 25% zu, die AUA fiel von 40% auf 34%. „Die anderen haben kaum noch Bedeutung.“

Staatshilf­en für Lufthansa, AUA und andere Fluglinien würden daher nur „Steuergeld verbrennen“und die Konsolidie­rung der

Branche verzögern. Wizzair werde zwar heuer auch Verlust schreiben, habe jedoch trotz Krise zehn neue Jets in Betrieb genommen und fliegt nun mit durchschni­ttlich 5,4 Jahren die jüngste, umweltfreu­ndlichste Flotte (AUA 15,5 Jahre). In Wien bzw. Salzburg sind derzeit neun Flugzeuge stationier­t, weitere zwei sollen heuer noch dazukommen.

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Wizzair-Gründer Jozef Varadi: „In Österreich 63% Auslastung seit April.“

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