Kampf um den Wohnraum
Hochspannung gibt es vor der Wahl am Alsergrund: Bezirkschefin Saya Ahmad (SPÖ) muss ihren Sessel verteidigen. Größter Gegner sind die Grünen.
Der Alsergrund gehört zu jenen Bezirken, wo bereits in der Vergangenheit mehrmals die Farbe des Vorstehers wechselte. Seit 1991 hat die SPÖ das Zepter in der Hand. Dieses Mal könnte es knapp werden. Bezirkschefin Ahmad führt seit zwei Jahren die Geschäfte. Die 37-Jährige findet an ihrer Funktion vor allem eines reizvoll: „Die vielen Gesprächen mit Menschen in den Grätzeln, denn das erdet.“
Ahmad will sich um eine bessere Gestaltung des öffentlichen Raumes bemühen und vor allem leistbaren Wohnraum schaffen. Was die Situation zusätzlich erschwert: Am Alsergrund sind wegen der guten Lage rund 800 Wohnungen und Zimmer auf Plattformen wie Airbnb zu finden, die dadurch dem normalen Markt entzogen werden.
Gleichzeitig ist die Schaffung von zusätzlichem leistbarem Wohnraum nicht so einfach, wie das Projekt Althangrund zeigt. Ein weiteres Thema ist die Hörlgasse: Der Pop-up-Radweg stellte sich als Irrweg heraus. Ahmad setzt nun auf eine Verkehrsberuhigung.
Konkurrentin um den Vorstehersessel ist Momo Kreutz (Grüne), die seit 2010 als Vize-Bezirkschefin agiert. Bei der Nationalratswahl 2019 lag die Ökopartei mit 32,1 Prozent klar voran. Grund genug, um für die Wahl optimistisch zu sein. Klimaschutz und die Reduktion des Durchzugsverkehrs stehen bei Kreutz ganz oben auf der Agenda. Im Bezirk gibt es noch ein zweites Duell: ÖVP und FPÖ rittern um den 3. Platz. Lesen Sie Morgen: Die größten Polit-Baustellen in Favoriten.