Kirche streitet um die autofreie City
In der Kirche hängt der Haussegen schief. Das hat Wien nun davon, dass Bürgermeister Michael Ludwig ausgerechnet mit Dompfarrer Toni Faber als Verkehrsberater bei der autofreien City aufs Bremspedal trat. So sind wir Christen nicht, sagt nun die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien und unterstützt das grüne Konzept.
„Nach den Aussagen von Toni Faber haben sich viele Pfarren gemeldet, an die Öffentlichkeit zu gehen“, heißt es von der Katholischen Aktion. Hunderte Mitarbeiter der Erzdiözese kommen mit dem Radl, zu Fuß oder mit den Öffis in die Kirche – gerade zur aktuellen Schöpfungszeit. Auch aus Niederösterreich reisen sie ohne Auto zum Stephansplatz und ermutigen Gläubige ebenfalls dazu. Papst Franziskus rief schließlich vor über fünf Jahren dazu auf, Änderungen im Leben, in der Produktion und im Konsum vorzunehmen, um die
Klimakrise zu bekämpfen. Die Katholische Aktion unterstützt deshalb klar das Konzept der weitgehend autofreien Innenstadt. „Sie ist ein wichtiger Schritt zu einer klimagerechteren Stadt“, sagt Präsident Walter Rijs. „Es ist unsere Aufgabe als Christinnen und Christen, solche Initiativen zu unterstützen, egal, aus welcher politischen Ecke sie kommen“, so Rijs unmissverständlich. Schiefer Haussegen? „Die Meinungsverschiedenheit hält die Kirche schon aus“, heißt es scherzhaft von der Erzdiözese.