Dreizack mit Flügeln
Maserati wieder als Motorenkonstrukteur: V6-Triebwerk für neuen Supersportler MC20
Gran Turismo und Gran Cabrio sind seit knapp einem Jahr Geschichte, seither hat die Marke mit dem Dreizack nur noch drei Modelle im Angebot: Ghibli, Quattroporte und Levante. Letzteres, das erste SUV der traditionsreichen Edelschmiede, sorgte zwar für einen nie da gewesenen Höhenflug bei den Absatzzahlen: 2017 wurden knapp 49.000 Einheiten verkauft. Doch seit damals ist die „Stichwaffe“stumpf geworden, 2019 entschieden sich nicht einmal 20.000 Käufer für ein Modell aus Modena. Das sollte sich schleunigst ändern, will man nicht in automobile Bedeutungslosigkeit driften. Entgegen den vielen Ankündigungen von einer raschen Elektrifizierung bzw. Hybridisierung präsentierten die Italiener dieser Tage den Supersportler MC20 mit Schmetterlingstüren und einem 630 PS starken TwinTurbo. Der V6 hört auf den Namen Nettuno („Neptun“) und ist das erste Aggregat nach 20 Jahren, das Maserati wieder selbst baut; bisher bediente man sich ja bei Ferrari.
Gerade einmal 1500 kg leicht, erledigt der Nachfolger des MC12 den Hunderter-Sprint in 2,9 Sekunden, Schluss ist bei 325 km/h. Das maximale Drehmoment beträgt 730 Nm, der kombinierte Verbrauch wird mit 11,6 l/100 km angegeben. Ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe schickt die Power auf die Hinterräder mit selbst schließendem mechanischem Differenzial.
Für das Management ist der MC20 jedenfalls der Maserati,
auf den alle gewartet haben, getreu dem Motto: „Zeit, kühn zu sein!“. Oder auch dreist. Wagemutig aber allemal.
Bestellungen sind bereits möglich, die Produktion beginnt Ende des Jahres. Später sollen ein Cabrio sowie eine E-Version folgen. Man schärft ihn wieder, den Dreizack.