Sorge um unsere Schweinebauern
Importsperre in China wegen Sauen-Pest Deutscher Fleischüberschuss drückt Schnitzelpreis:
Ein paar an der Pest erkrankte deutsche Wildsauen bringen Österreichs Schweinebauern unter Druck. Denn weil China ein Importverbot verhängt hat, verschleudern die Mäster aus unserem Nachbarland jetzt ihr Schnitzelfleisch bei uns. Und das drückt die Preise!
Immer mehr Wildsauen erkranken an der deutschen Grenze zu Polen. Genau deshalb zogen die Chinesen die Reißleine. Und damit kamen die Exporte nach Asien schlagartig zum Erliegen. Die deutschen Schweinebauern müssen jetzt notgedrungen mit ihren Produkten in ganz Europa hausieren gehen. Wegen des plötzlichen Überangebots purzeln nun bei den heimischen Bauern die Preise.
Konsumenten könnte es ja freuen, dass das geliebte Sonntagsschnitzel billiger wird, doch für die heimischen Schweinebauern bahnt sich eine Katastrophe an.ý
„Für ein durchschnittliches Schwein bekommen unsere Züchter nur noch 150 Euro. Damit ist die Mästung nicht mehr kostendeckend. Unsere Landwirte arbeiten praktisch umsonst. Den deutschen Kollegen geht es übrigens noch schlechter. Denn dort werden nur noch 125 Euro für eine ausgewachsene Sau bezahlt“, beklagt Johann Schlederer, Chef der österreichischen Schweinebörse.
Bisher hatte das Reich der Mitte, weil 2018 dort wegen der Pest fast der gesamte Borstenvieh-Bestand notgeschlachtet werden musste, eine halbe Million Tonnen Schweinefleisch aus Deutschland importiert.
Was auch zu fairen Erträgen für heimische Landwirte geführt hatte. Dennoch könnten rot-weiß-rote Mäster nun aus der Not eine Tugend machen und jetzt ihrerseits nach Asien exportieren. Der Haken daran: Nur fünf von ihnen haben die Exportgenehmigungen. Bauernbundpräsident Georg Strasser appelliert in der prekären Situation an die Konsumenten, nicht der Billigstpreis-Verlockung zu erliegen und bewusst zu wertvollen Lebensmitteln aus heimischen Ställen zu greifen: „Auch wenn diese etwas teurer sind.“